Nunmehr ist es ein Jahr her, dass Ben's Blog regelmäßig aus Berliner Partynächten berichtet. Dass der Geburstag mit dem 14. Juli ausgerechnet auf den französischen Nationalfeiertag fallen musste, ist dabei als Versehen zu bezeichnen. Ben's Blog war eben eine teilweise ungewollte Schwangerschaft. Dennoch haben wir Grund zu feiern: Seit einem Jahr hat Saufen endlich einen Sinn. Denn derjenige, der es ausufernd betreibt, wird an dieser Stelle verewigt. Kein Absturz bleibt mehr undokumentiert.
Das Experiment, ab und an einige unserer Ausschweifungen und Gedanken festzuhalten, halte ich für ausgesprochen gelungen. In der Regel schaue ich mehrmals pro Woche nach, ob es schon neue Einträge gibt, oft schmunzele ich noch einmal über einige ältere oder schaue zurück auf den letzten Herbst. Ben's Blog ist zumindest ein verlässlicher Spiegel meines Lebens geworden, auch wenn ich manche Themenbereiche bisher ausgespart habe.
Doch es muss auch Kritik geben. Für mein Verständnis sind bisher zu wenig ernste Themen zur Sprache gekommen. Alkohol und Drogen mögen bewusst überpräsent sein, doch wo bleibt die liebe Politik oder das Zeitgeschehen? Wo bleiben die Aufrufe, Bubbeltea-Buden niederzubrennen und den Jutebeutel endlich auch mal in Wedding bekannt zu machen? Und das mit der weiblichen ... ist ja auch so ein Thema.
Daneben habe ich manchmal das Gefühl, dass einer von uns drei Schriftstellern stark unterrepräsentiert ist, obwohl -wie regelmäßig auf anderen Kommunikationskanälen kundgetan- das lyrische Talent durchaus im Überfluss vorhanden wäre. Hier würde ich mir mehr Beteiligung wünschen. Zeit findet sich ja zum Glück im Smartphone-Zeitalter eigentlich immer mal zwischendrin, einen kurzen Post abzusetzen.
Nach einem Jahr denke ich, dass es für Ben's Blog nun auch an der Zeit ist, etwas erwachsener zu werden: Ben's Blog braucht endlich eine Frau. Aus diesem Grund werde ich die besagte Frau C.M. aus M. an der L. fragen, ob sie bei uns bald publizistisch tätig werden möchte. Dasselbe gilt übrigens auch für J.M., zur Zeit wohnhaft in der Schweiz. Wenn hierfür Bedenken bestehen sollten, so lasse man es mich bitte wissen.
Zur Geburtstagsfeier lade ich euch herzlich ein, mit mir am 2.7.2012 gegen Nachmittag im Park einige dreifaltige Bierchen einzunehmen (Möglicherweise wäre das auch mal der Moment für Zaubersalbei). Sollte das Wetter schlecht werden, ziehen wir in den Vorraum der Sparkasse um. Bei Erdbeben oder Überschwemmung (nicht aber bei Atomkatastrophen) können wir uns auch gerne in meinem Hausflur einen reinstellen.
Mir als Werbär ist es zwar theoretisch möglich unter massivem Drogenkunsom die Grenzen von Raum und Zeit zu überwinden, (ja jetzt is es raus, ihr hört richtig, ich bin ein Werbär, und ja das ist auch der Grund, warum unsere Hauptstadt so heißt: Bärlin). Trotzdem würde ich vorschlagen, einen Termin anzusetzen, der sich nicht in der Vergngenheit, sonern in der Zukunft befindet. Man könnte stattdessen zum Beispiel den 2.8. nehmen. Wenn wir den 2.7.2012 nehmen, dann wäre das Treffen ja schon passiert. Da ich mich nicht daran erinnern kann, muss ich davon ausgehen, dass es entweder so extrem gut war, dass mein Erinnerungsvermögen ausgelöscht wurde, oder ich habe es verpasst. Beides wäre gleichermaßen schade.
AntwortenLöschenPS: Wer mich besser kennt, der wusste das mit dem Werbär doch eh schon. Nächtliches Brummen, Übersteigerte Vorliebe für Lachs und Honig, und all die ausschweifenden Nachtaktionen bei Vollmondnächten... die Anzeichen waren doch eigentlich unübersehbar.
Dass erst ein Werbär kommen musste, um mich auf den Verlust von Zeitgefühl aufmerksam zu machen? Auch wenn ich wünschte, dieses garantiert verhängnisvolle Treffen läge bereits hinter mir, muss ich mich natürlich korrigieren. Ich meine selbstredend den 2.8.2019. Also dabei?
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