Dienstag, 3. Juni 2014

Endevaluation eines zweiten "Zusammenwohnen-Tests"

Auch ich habe im letzten Monat mit einem jungen Fräulein meine Wohnung geteilt. Dabei ist dazu zu bemerken, dass ich jenes nur semi-freiwillig auf mich nahm. Denn im Gegensatz zu meinen Blog-Kollegen habe ich bislang nicht die Entscheidung treffen wollen, eine gemeinsame Behausung anzupeilen, da zum einen das ein wenig früh wäre und zum anderen mir schon länger einige Charakterzüge bei mir selber aufgefallen sind, die das Zusammenleben mit anderen Homo Sapiens nicht immer leicht machen. Charakterzüge, die in den letzten Jahren des Alleinewohnens, nachdem zweieinhalb glorreiche Jahre mit ZuBu zuende gegangen waren, sich eher verstärkt denn gemildert hatten.

Nun ja, geteilte Miete, eine Verkürzung des Weges zum Partner von 2,5km auf ca. 2,5m und die Not der jungen Dame, eine Wohnung zur Zwischenmiete dringend zu benötigen, ehe sie eine neue WG gefunden hat, ließen mich das verhängnisvolle Angebot aussprechen, bei mir vorübergehend einzuziehen. Fortan bestand mein Bett aus einer fusseligen Gästematratze am Fuße eines von dort unten bedrückend wirkenden BILLY-Regales und versperrte den direkten Zugriff auf die Whisky-Gläser. Ärgerlich, denn nach denen sollte es mir häufiger gelüsten. Meinen Schreibtisch überließ ich ebenfalls in gespielter Großmut dem Fräulein, so dass mein PC aus dem Jahre 2003 nun auf einem Hocker sein epochemachendes Update von WinXP auf Win7 erlebte, das Mauspad mit Maus auf der rechten Armlehne meines Sessels. Diese "Workstation" ersetzte im folgenden den Schreibtisch. Auch sonst hatte sich mein ehemaliger Salon gefühlt eher in eine Flüchtlingsunterkunft verwandelt. Und das alles auch noch freiwillig.

Wer meine Marotten (Ordnungsnationalsozialismus, Sauberkeitsterrorismus, Drogenkommunismus, Spontansaufkonservativismus, Pflichtanarchismus) kennt, kann sich vorstellen, was das arme Mädchen durchgemacht haben muss. Wie immer denken alle nur an das Opfer....

Allerdings war der Test in diesem Sinne auch gar nicht zu bestehen, wie auch schon Ben* in seiner Evaluation der Probe bei jAm feststellte. Bei mir kam hinzu, dass Acikron eben Acikron ist und kein neu einzurichtendes Haus am See. Außerdem frage ich mich, was überhaupt passiert wäre, hätte ich den Test bestanden. Wäre ich vielleicht Hals über Kopf mit ihr in das neue WG-Zimmer eingezogen, um in Acikron eine Biogasanlage zu installieren? Oder wäre ich vier Wochen ins Kloster gegangen, um mir diese vorher von mir so verdammten Flausen auszutreiben? Sicherlich hätte ich mit euch ein ernstes Gespräch geführt und euch gebeten, mir hemmungslos Alkohol zuzuführen. Hmm, eigentlich bitte ich euch das auch ohne potentielle Eignung zum Zusammenwohnen regelmäßig.

Nein, ich darf für mich weiterhin feststellen, dass ich vorerst nicht mit anderen Zusammenwohnen möchte; sämtliche Urlaube, Situationen mit Gästen, gelegentlich auftretende Wohnungsnot von Bekannten und andere Temporaritäten einmal ausgenommen. Für euch hat es den tollen Vorteil, dass ihr immer willkommen seid, wenn eure "Zusammenwohnen-Tests" oder auch "-Ernstfälle" einmal eine Pause brauchen oder ihr einfach ein Glas Whisky und dergleichen. An die Gläser kommt man nämlich wieder ran.

1 Kommentar:

  1. Ich habe gerade noch mal fachkundigen Rat bei dem FMSFG (Freiheitsliebenden Männer für Suff, Fussball und Grill e.V.) eingeholt: So lange der Whisky, welchen man trinkt, älter als die Beziehung, welche nicht in gemeinsamer Wohnung gelebt wird, ist, hat die Frau kein Anrecht auf eine gemeinsame Wohnung.

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