Montag, 22. Juni 2015

Vorbilder

Wer im Leben etwas werden will, braucht gute Vorbilder. Jedenfalls habe ich soetwas mal gehört.

Eines solches könnte Harry Rowohlt gewesen sein, dummerweise habe ich von seiner Existenz erst durch seinen kürzlichen Tod erfahren.
Bekannt war dieser wohl vor allem als Vorleser und Interpret zahlreicher Texte als auch als Schaulspieler kleinerer Rollen. Er stammte aus der berühmten gleichnahmigen Verlegerfamilie, allerdings verkaufte er seine Anteile am Verlag in den 80er-Jahren (ziemlich dämliche Aktion), um als sozialkritischer Übersetzer zu Ruhm zu kommen. Sein Vater nämlich sei fünfmal als Unternehmer pleitegegangen, eine Tradition, die er als "erstes wiederbelebt" hätte.
Warum ich ihn hier als Vorbild anführen möchte? Ein Bild sagt mehr als tausend Worte:


Harry Rowohlt im Berliner Kurier, 17.6.2015
Harry Rowohlt wurde nicht nur 1996 zum Whiskey-Botschafter ernannt, "legendär waren seine Lesungen, wo er seine Stimme kräftig mit Alkohol ölte". "Nicht selten dauerten sie fünf Stunden oder mehr (sic!), der Verbrauch betrug dann schonmal eine Flasche irischen Whiskeys oder zwei Flaschen Wein. 'Schausaufen mit Betonung' nannte er das mal. 'Das Publikum hat ein Anrecht darauf mitzuerleben, wie der Referent sich zugrunde richtet' ". Was könnte man dem noch hinzufügen? Ein echtes Vorbild eben.

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