Mitterweile ist meine Alkoholkarriere fast 10 Jahre lang. Zehn wunderbare Jahre, des Rausches, des Papstes, des Geschmacks, der vielen Regelübertretungen, tollen Flirts und Maulerei. Wahrhaft, man darf stolz darauf sein, tatkräftig die Deutsche Spirituosenindustrie unterstützt zu haben. Das ewig beklagte Braurei-Sterben habe ich nicht zu verantworten.
Gestern machte ich wieder Bekannschaft mit dieser Schwelle, die wir alle kennen, bei meiner Person aber fast idealtypisch auftritt. Zunächst schlürfte ich sehr verhalten mein Bierchen und erzählte euch noch von meinen disziplinarischen Vorhaben die flüssigen Genüsse betreffend. Nach dem zweiten (welches schon deutlich schneller eingenommen wurde) und einem Schnaps ging es dann zügig voran, aus dieser Initiative erwuchs ja auch eine Stafette zu ZuBus Ehren. Irgendwo da muss er gelegen haben: Dieser ominöse Punkt, wahrscheinlich ist es mehr eine Linie oder ein Zeitfenster, an dem alle, zugegeben: nicht fest genug, gefassten Grundsätze und Vorhaben über Bord geworfen werden. Fehlt nur noch, dass ich anschließend alleine in den Club gefahren wäre. Ist schon vorgekommen.
Doch warum geschieht das immer wieder? Wird man nicht klüger, wenn man älter wird?
Der Grund für meine alkoholfreien Phasen ist genau dieser Punkt. Genusstrinken kommt bei mir zwar vor, aber meistens ist es eben doch ordentliches Heizen und nicht ein Feierabendbierchen. Langsam akzeptiere ich, dass ich nach Jellinek (1951) ein Rauschtrinker des Epsilon-Types bin, bei dem sich in "unregelmäßigen Intervallen Phasen exzessiven Alkoholkonsums mit Kontrollverlust, die Tage oder Wochen dauern können" einstellen. Getreu dem Motto: Ganz oder Gar nicht, zumindest beim Alkohol bin ich da äußerst konsequent. So sollte ich den Punkt in Zukunft eben vermeiden (Vorher abbrechen oder gar nicht erst anfangen) oder ihn in Würde passieren und richtig steilgehen. Denn, beruhigend ist: "Dazwischen kann er monatelang abstinent bleiben."
Leider vergisst Wikipedia nicht zu vermerken: "Epsilon-Trinker sind alkoholkrank."
Ich werde dem Point of No Return in Kürze auch noch einen Abschnitt in der AFL widmen, denn, einmal passiert, wissen wir alle, kann danach so manches Unvorhergesehenes geschehen. Auch wäre es schade, einfach ins Bett zu gehen, was manche Leute leider tun, wenn sie sich "zu" betrunken fühlen. Dabei ist das Alkoholverschwendung. Mir dagegen würde es manchmal guttun, an diesem Punkt mich in die Horizontale zu begeben. Tue ich aber leider nie.
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Zum Abschluss nochmal was Witziges, wovon ich gestern berichtete:
Best of Autocorrect Fails Mein Liebling ist die Konversation mit Chris.
Nach jetziger Forschung liegt mein PoNR bei 1l Bier und ca. 6cl Schnaps. Das ist in Reinalkohol umgerechnet ca. 74ml Alkohol. Was sind eure PoNR-Werte?
AntwortenLöschenErsatzweise könnt ihr natürlich auch eure PoRN-Werte angeben :-)LoO