Scheiß auf die Nachbarn, die Polizei kommt sowieso bald wieder, lieber noch mal voll aufdrehen und richtig dreckig abgehen.
Die Gastgeber, obwohl schon 3,8 auf dem Kessel, waren nicht so begeistert. Da bei mir noch Luft nach oben war, riet auch ich von diesem Vorgehen ab. Ich muss meine Meinung jedoch nachträglich revidieren. Doch wie kommt es dazu?
Ich hatte am Samstag das Vergnügen die letzten beiden Stunden einer 20 Stündigen Sause einer relativ unbekannten Berliner Partyreihe mitzubekommen. Die hälfte der Leute war unter massivem Einsatz von Hilfsmittelchen seit 18 Stunden dabei, die andere Hälfte kam am Samstag Vormittag dazu. Allen war klar, dass die Party bald enden würde. Als dann das Gerücht, die Bar mache gleich zu, umging gab es kein halten mehr. Egal wie drauf, voll oder müde die Leute waren, alle stürmten zuerst noch einmal an die Bar und dann die Floors. Es bildeten sich spontane Liebeskreise, die Leute sprangen bei jedem Tanzschritt dutzende Zentimeter in die Luft und es wurden viele kleine Bengalos gezündet. Es waren die besten zwei Partystunden in einem Club seit langer Zeit.
Die WG Party ging übrigens mit verminderter Lautstärke noch ca. eine Stunde weiter, bis die Polizei die, zum gemütlichen Beisammensein verkümmerte, Party auflöste.
Da ich schon als Kind zu jenen Menschen gehörte, die die Worte der Eltern, "wenn's am schönsten ist, soll man aufhören" nicht verstanden habe, habe ich nur teilweises Verständnis für Theorien von begrenzten, letzten Stunden. Allerdings, was nützt eine Party, die nur halb abgeht, mit Open End? Manchmal ist es vielleicht gerade das Wissen, das der Flug gleich landen muss, was die Feier an Bord erst richtig anfacht. Also lieber ein Ende mit Schrecken, als kein Schrecken weil kein Ende?
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