Sonntag, 6. Mai 2012

WG-Parties

War das mal wieder ein intensives Wochenende. So wie das davor. So wie das danach. Auf jeden Fall kann das nicht ewig so weitergehen.
ZuBus Bruder bescherte uns zunächst am Freitag eine sehr feine WG-Party. Von einem Polizeieinsatz ist mir diesmal nichts zu Ohren gekommen, allerdings hatte Pfiffy wieder einmal Musik dabei, die die Polizei mit Recht nicht erlaubt. Es half trotzdem nicht - natürlich übernahm er schnell mit aller Macht die Playlist. Zum Glück ist Pfiffy jetzt wieder zurück im Leben: Wenige Stunden zuvor hatte er endlich seine Studienarbeit abgegeben.

Währrend Hertha sich überzeugend in die Relegation spielte und damit vorerst dem Abstieg entgang, habe ich den Samstag auf dem vollkommen verregten Baumblütenfest verbracht. Glücklicherweise enthält Obstwein viel Alkohol, das ließ Werder und seine Asis bei weitem nicht so trist ausschauen, wie es war. Zwei zogen sich im Regen vor der Bühne nackt aus, um eine Art Schwertkampf aufzuführen, Jaqueline wurde die ganze Zeit an die Möpse gefasst und ein Glatzkopf wankte auf die Bühne, um lallend seiner nicht minder rechtsextrem wirkenden Freundin einen Heiratsantrag zu machen. Auf der Rückfaht haben im Zug ein paar Vollpfosten mit ihren Fäusten diskutiert, später fing der eine Schrank dann noch zu weinen an, wahrscheinlich weil sich Nicole, eine junge Bratze, die gerne Modedesignerin werden möchte, allerdings mit ihrer Neigung zu bunten Haarfarben wohl recht schlechte Chancen hat, für Chris, einen ebenfalls vielversprechenden Kfz-Mechaniker entschieden hatte. Übrigens gab es die ganze Bahnfahrt über akustische Untermalung in Form von Fußball-Fän-Gesängen, in Intonation und Vielfalt der Kreativität eines Dreijährigen durchaus ebenbürtig.

Nach kurzem Abkühlen ging es dann weiter auf die WG-Party von A-M. Nach zwei schnellen Bierchen erreichte Aci bald Betriebstemperatur. Die Musik war überragend - Der DJ war einer der besten, die ich je gehört habe, lediglich Nilli Vanilli (oder so ähnlich) hat mich mehr beeindruckt, auch wenn dessen Vorliebe für Eurodance nicht ganz zu Unrecht Geschmackssache ist.
Die Nacht wurde traumhaft, trotz eines unerfreulichen Vorfalls im Hof, als ich die Wand besprenkelte und mich die Nachbarn dafür ausschimpften. Ich gebe zu, mein Argument, dass ich damit die Kloschlange in A-Ms Wohnung entlasten würde, ist ziemlich dämlich, wenn später der Hof nach Natursekt duftet. In dem Moment fand ich allerdings diese Logik entwaffnend. Hätte ich übrigens eine halbe Minute später zu schiffen begonnen, hätten mich sowohl die Nachbarn, die Polizei und -weniger schlimm- Janco in flagranti erwischt. Aber die Gendarmerie schaute nur kurz in die Wohnung rein und dampfte direkt wieder ab.
Danach habe ich alles nur noch als einen nicht enden wollenden Rausch in Erinnerung. Ich habe getanzt wie auf Koks, obwohl ich nur etwas Koffein und abartig viel Alkohl in mir hatte. Mehrfach fragten mich Leute, ob ich Pillen nehmen würde. Die Ladys übrigens liebten die Performance ebenfalls, zumindest hatte ich den Eindruck. Als ich später dann -Ich sage nur: süßer Obstwein fordert seinen Tribut- Bullrich zu mir nahm, war für die meisten klar, dass ich offensichtlich Amphetamine schmeiße. Ich lallte diese Bedenken allerdings sofort beiseite. Natürlich habe ich noch Knaster verschenkt (Warum?) und ungefähr allen meinen Freunden gesagt, wie sehr ich sie liebe (Warum?) und wie gut doch diese Party sei. Und weil ich wollte, dass dieser Abend so toll bleibt, wie er begonnen hatte, ging ich auf keine Annäherungsversuche ein (Warum?) und verabschiedete mich schließlich, als es langsam dämmerte bei einem sehr guten Lied (Warum?).
Ich glaube, das war echt ein starker Auftritt. Doch soviel Energie wie ich gestern hatte, werde ich so schnell nicht wieder haben. Das hat man einmal im Quartal (Bemerkung: Und ich komischerweise immer nur am zweiten Zech-Abend in Folge).

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