Diese Erfahrung hat mich veranlasst eine kleine Versuchsreihe (n=3) durchzuführen. Diese ist nun abgeschlossen und ich möchte an dieser Stelle meine Erfahrungen teilen.
Versuch 1:
Parameter: 3,5 h Flug, Dichtheitsgrad 3 von 5, Schlafzeit 3,5 h
Es ging wieder nach Portugal und ich war am Vorabend wieder mit Axel unterwegs. Diesmal wurden aus 2 / 3 Bierchen ein Besuch des berühmt berüchtigten Club Lupita. Ich habe ungefähr die Hälfte des Fluges geschlafen und es ging mir relativ gut. Mir war unangenehm, dass mein Sitznachbar von meinen Katerausdünstungen belästigt wurde.
Versuch 2:
Parameter: 2 h Flug + 2 h Bus und Fähre, Dichtheitsgrad 3,5 von 5, Schlafzeit 3 h
Wir sind von Schönefeld nach Kroatien geflogen und irgendein Depp hat sich vor einen Zug auf der Bahntrasse nach Schönefeld geworfen. Es sind keine Züge mehr Richtung Flughafen gefahren und wir mussten uns von Ostkreuz aus ein Taxi organisieren. Da wir jedoch nicht die Einzigen mit diesem Plan waren, wurde die Zeit sehr knapp. Am Ende haben wir es auf die Minute genau geschafft den Flug zu bekommen. Wir mussten dann anderthalb Stunden im Flugzeug warten, da wiederum irgendein anderer Depp sein Gepäck abgegeben hatte, sich jedoch nicht an Bord befand. Das Gepäckstück konnte nicht gefunden werden und wir mussten Alle raus um unser Gepäck zu identifizieren. Durch die Verspätung haben wir in Kroatien fast die letzte Fähre verpasst. Meine Nerven waren während der Reise durch den langsam einsetzten Kater nicht all zu strapazierfähig und ich war unglaublich genervt und schlecht gelaunt, dass alles so chaotisch war.
Versuch 3:
Parameter: 6 h Zugfahrt, Dichtheitsgrad 4 von 5, Schlafzeit 1,5 h
Es ging nach Holland und ich war mit Melli und einer Handvoll Freunden im Kater Holzig. Dadurch, dass der Bruder von einem DJ der da auflegte unter den Freunden war, kamen wir nach einer anfänglichen Abweisung durch den Türsteher, doch rein und es war eine grandiose Party. Ich sagte ungefähr 8 mal allen Anderen Tschüss um dann doch immer noch ein bisschen weiter zu feiern. Ich habe im Vollrausch meine Sachen gepackt und zu meiner großen Überraschung NICHTS vergessen. Die Zugfahrt war wirklich in Ordnung, nur Maaike fand es nicht so super, dass ich nicht sonderlich gesprächig war. Ich befand mich die gesamten 6 Stunden in einem Zustand von angenehmer Müdigkeit und schlief ein paar Mal für eine halbe Stunde.
Versuchsauswertung:
Es läuft leider nicht immer so glatt wie bei der Reise im letzten Jahr, generell kann ein noch betrunkene / katerige Fahrt die Reisezeit aber verkürzen. Wenn es komplizierte Reisewege sind, ist es nicht sinnvoll am Vorabend Party zu machen, da stressige oder unvorhergesehene Situationen ganz furchtbar werden können, wenn man das Gegenteil von fit ist.
Der größte Vorteil ist, dass man den Abend vorher richtig gut (und sinnvoll) nutzten kann. Beim Reisen verliert man ja fast immer einen ganzen Tag, da muss man den Abend vorher nicht auch schon opfern. Ich werde in Zukunft meine Vorabendgestalltung an der Komplexität der bevorstehenden Reise orientieren.
Versuch 4:
AntwortenLöschenParameter: 3,5h Busfahrt, Dichtheitsgrad 4,5 von 5, zuvor auf 3 reduziert, Schlafzeit 3h (Im Bus, zuvor keiner)
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Seit Jahren versuche ich bereits Aktivitäten zu sammeln, die im Kater wirklich gut und sinnvoll sind. Bisher kam ich eigentlich immer zu dem Schluss, dass im Kater eigentlich alles unerträglich ist und nichts locker von der Hand geht außer vielleicht hartem Abgammeln, was seinerseits aber weder gut noch sinnvoll ist. Als Ausnahme seien hier Konterbiere mit euch genannt, aber das fällt strenggenommen auch schon nicht mehr in die Kategorie "Katergestaltung", weil aus der Vergangenheit bekannt sein dürfte, dass jene meistens zu neuen Gelagen ausarten.
Endlich hat mal jemand (BEN*, 2012) aufgezeigt, wie diese Zeit wirklich zufriedenstellend genutzt werden kann. Obiges Experiment Nr. 4, geschehen nach wilder Partynacht in Hamburg bestätigt die geäußerte Hypothese, dass minderkomplexe Reisen ideal als Antikaterprogramm zeitsparend genutzt werden können. Durchmachen hat sich ebenfalls in diesem Experiment als sehr empfehlenswert erwiesen, allerdings war der Proband durch eine etwas wirre Wanderung durch Hamburgs Außenbezirke bei Reiseantritt mittags auch schon wieder deutlich nüchterner. Die gewonnenen Resultate werden auch meine zukünftige Reiseplanung dahingehend beeinflussen, dass die Partyplanung nun immer in enger Abstimmung mit der Buchung möglichst unterbrechungsfreier Verkehrsmittel erfolgt.