Dienstag, 30. Oktober 2012

Es geht auch anders

Wer Ben's Blog ein wenig verfolgt, mag mittlerweile leicht den Eindruck gewinnen, in einem Unterforum der Anonymen Alkoholiker gelandet zu sein. Da mögen jAms geistreiche, unterhaltsame, nicht selten wissenschaftlich angehauchte Beiträge das abhanden gekommene Niveau zeitweise wieder über die Wasseroberfläche heben, ein jeder ahnt, das das an dieser Stelle Verbreitete oftmals nur die Spitze des Eisberges an weingeistigen Verfehlungen darstellt. Ich selber gehöre da traditionell schon eher zu den klinisch-chronischen Fällen, meine neusten Wochenenderfahrungen sind in diesem Lichte als Lebensruinierung (nicht Lebensurinierung, das wäre der Schiffmeister) wider besseren Wissens aufzufassen. Doch wie konnte es soweit kommen? Selbst jAm, einstmals ein so harmloser Zeitgenosse, wehrt sich nicht mehr dagegen, kurz vor einer drohenden Alkoholvergiftung in Stuttgart nochmal einen Großeinkauf Whisky-Cola mitzutragen. Von Ben* will ich ja gar nicht erst reden, der schärft sowieso aus Prinzip auf, vielleicht, um den immer leicht unfreiwilligen Besuffski Pfiffy hinter dem antialkoholischen Ofen hervorzulocken. Am Ende sind sie doch immer alle angedüdelt.

Kein Alkohol ist auch keine Lösung? Fein, Alkohol ist auch deine Lösung? Ja!

Es muss sich was ändern, denke ich. Das denken sich übrigens so manche, Pfiffy, wenn er wieder sein unsägliches Handy an eine unschuldige Stereoanlage anschließt, Benni, wenn er den Willy endlich leer bekommen möchte und jAm, wenn er über den Musikwechsel einer Schweizer Jukebox im Óle Óle siniert - unschlüssig, ob er über die avisierte Schließung eigentlich weinen oder lachen soll. Nein, ehrlich, die ewigen Besäufnisse sind zwar aktuell stets die Höhepunkt meiner Woche, aber für mein (Uni-)Leben einfach zu destruktiv. Dummerweise habe ich mir mit der Zeit auch einen recht großen Bekanntenkreis angelacht, was dazu führt, dass regelmäßig zeitweise vernachlässigte Freunde ihren Vollsuff mit mir einfordern: Eine Tretmühle, die jedes Wochenende in eine Double Destruction führt - inklusive aller Nachwirkungen und körperlichen Verletzungen.

Manchmal glaube ich, das Abendland wäre selbst in der Postmoderne eine dauerdichte Gesellschaft, wenn Ethanol nicht einen ganz entschiedenen Nachteil hätte: Den Tag danach. Die Eingeschränktheit eines Katers, auch wenn sie jeder anders erlebt, lässt uns bisweilen einen Vorgeschmack dessen erleben, was uns einmal im Frühstadium von Demenz, Alter und Krankheit erwartet. Man denke nur an die gemeinsame Mitbewohnerin Pfiffys und meiner Person in Marburg, die verkatert das Abbild einer buckligen, alten Dame bot - auch wenn sie sonst die Männer zum Schmelzen brachte.

Nun ja, der Vollrausch führt zwar mit Sicherheit (fast) immer zum Spaß, dass es der Halbrausch oder der Leichtrausch auch vermag, hatte ich in letzter Zeit fast gänzlich aus den Augen verloren. Verabredungen in der Woche, jedes Mal am PoNR kratzend, vermied ich wie der Teufel das Weihwasser. Schweißperlen auf der Stirn bei Treffen mit einschlägigen Leuten, die dem Biere gewogen sind, beim Wissen darum, am nächsten Tag etwas Wichtiges vorzuhaben. Sobald Termine am Morgen anstehen, versuchte ich, diesen Umtrünken am Abend davor mit den fadenscheinigsten Ausreden aus dem Weg zu gehen. Als Ausnahme seien hier Frühschoppen und Weißwurstfrühstücke genannt. Aber die finden ja meistens auch nicht beim Kieferorthopäden in der Praxis statt.

Ein klassisches Schimmeln mit Pfiffy gestern heilte mich von der Annahme, Halbräusche müssten per se langweilig sein. Viel oraler Durchfall, schlechte Handyvideos, der unvermeidliche Anschluss des ZuBuPhones an die Stereoanlage brachten mir eines der schönsten Nachmittage seit langem. Und unfassbar: Am nächsten Tag fragte der Kieferorthopäde wie üblich nicht, ob ich mit der Fahne ihn betäuben wolle. Ich hatte nämlich keine.

"Ein klarer Kopf ist die beste Droge - Na, klar, das kann schon sein"

Der Leichtrausch (=ein paar Bierchen am Abend) ist also voll en vogue! Bedeutet nicht, dass sein großer Bruder uns künftig nicht mehr besucht. Siehe: Freitag, Samstag, Freitag in einer Woche, Samstag in einer Woche,....

Sonntag, 21. Oktober 2012

Aus der Butze in die Bude


Eine gute Planung ist das A und O einer jeden Unternehmung bei der hohe Verluste zu erwarten sind. Sei es das eigene Ego, wenn es darum geht einem hübschen Fräulein den Hof zu bereiten oder sei es das Haushaltsinventar beim Umzug in die neue Wohnung . Die größte Gefahr steckt meiner Erfahrung nach immer hinter einem zu großen persönlichen Ehrgeiz.
Die veranschlagten zwei Stunden für den gesamten Transport waren leider viel zu optimistisch. Deshalb wurde ich gezwungen, meinen von mir für die angedachte Zeitspanne reservierten Transportwagen, überraschend und unverzüglich zurückzugeben. Getrieben von blanker Angst vor den unverhältnismäßig hohen Strafgebühren bei Verzug, reichte ich den Wagen mit Vollbremsung und einem noch halb beladenen Kofferraum am Rückgabeort ein. Nicht nur, dass ich nun völlig unmotorisiert mit meinem Kram in der Pampa stand, es waren zudem sowohl Bett als auch Sofa in der alten Wohnung zurückgeblieben. Zum Glück kenne ich einige gutmütige Zeitgenossen und es wurde mir rechtzeitig vor Anbruch der Nacht noch eine Luftmatratze überbracht.
Auf dieser Matratze lebte ich zwei Wochen, in einem Zimmer, welches zunächst so spärlich eingerichtet war, dass selbst ein hartgesottener Purist beim Anblick der gähnenden Leere wohl lieber zum Messie mutiert wäre als sich selbst auch nur für einen Moment dieser bedrückenden Kargheit auszusetzen. Dessen nicht genug, wurde laut Aussage meines Internetanbieters mein Modem gerade erst in Malaysia zusammengeschraubt und angesichts des mir zugesagten Liefertermins musste ich davon ausgehen, dass man die Logistik soeben komplett auf Fahrräder, Esel und Bollerwagen umgestellt hatte. So befinde ich mich auch zum jetzigen Zeitpunkt informationsmitteltechnisch nach wie vor auf dritte Welt Niveau.
Kaum hatte ich einige Minuten alleine in der Wohnung verbracht, setzte auch schon die Depression ein. Natürlich hatte ich bedacht meine emsigen Umzugshelfer angemessen für ihre Mühen zu entlohnen und so war mein einziger wenn auch unzureichender Trost ein Kühlschrank voll mit halbleeren Bierflaschen und abgeknabberte Pizzastückchen, die sich bis jetzt übrigens ganz gut gehalten haben. Glücklicherweise hat die Wohnung keinen Balkon. Ansonsten hätte wohl akute Suizidgefahr bestanden.

Weil es der liebe Gott, beziehungsweise der Suffkopp Bacchus, aber so gut mit mir meint, spielte er mir die Gelegenheit zu, dem in Stuttgart ansässigen A.S. einen Besuch abzustatten, wo, es war schließlich Oktober, das Oktoberfest stattfand. Im Gegensatz zu einer weiteren süddeutschen Ethnie haben die Schwaben gelernt, bestimmte Zeiträume den entsprechenden Monatsnamen zuzuordnen. Auf jeden Fall bestand Aussicht auf überschwenglichen Bierkonsum und so scheute auch Ben* Weg und Menschen nicht und trat die beschwerliche Reise an. Nach seinen eigenen Aussagen bezieht sich „beschwerlich“ hauptsächlich auf die ersten Augenblicke der Fahrt, während denen er seinen Platz im Bordbistro noch nicht bezogen hatte. Warum die weiteren Blogautoren an Präsenz mangeln ließen bleibt bis dato rätselhaft, allerdings lässt sich aus Accelzios letztem Eintrag schließen, dass es ihm nicht gelungen ist, auf die Schnelle genug Fischbrötchen aufzutreiben.
Auch wenn die mediale Berichterstattung es nicht widerspiegelt, die Menschen in Stuttgart haben ein breites kulturelles Interessenfeld, welches sich keinesfalls ausschließlich auf Kopfbahnhöfe beschränkt. Stuttgart hat allenfalls ein Imageproblem. Nach dem bundesweiten Erfolg der "Wir können alles! - Außer Hochdeutsch" - Kampagne sind die PR-Berater im Stuttgarter Landtag leider zu dem Trugschluss gelangt, bereits auf dem Zenit ihres Schaffens angekommen zu sein und haben von da an nur noch zufrieden im Stuhl gewippt.
Doch vermutlich ist ihr trügerisches Nichtstun nur ein weiterer ihrer genialen Marketing-Coups. Seien wir doch ehrlich. Wie viele frischverliebte Paare gehen nach einem ernüchternden Wochenende in Paris getrennte Wege, weil das Steak tartare am Boulevard Saint-Germain doch nicht so viel besser schmeckt als das rohe Gammelfleisch vom Metzger um die Ecke. Wie viele alteingesessene Eheleute sitzen verzweifelt im Flug zurück aus New York, weil ihnen das MoMA auch nicht mehr geben konnte als das daheim im Wohnzimmer ausgestellte Gekrakel ihres erstgeborenen Kindes. Wie viele gutgläubige Sextouristen sind betrübt, weil die Nutten in Thailand doch nicht alle minderjährig sind. Wie viele Schweizer Landsleute kauen mir jammernd ein Ohr ab, weil man bei Curry 36 doch nicht die beste Currywurst der Welt bekommt und die Busfahrer der BVG ja doch freundlich und hilfsbereit sind (allein die S-Bahn ist zuverlässig scheiße). Von Stuttgart wird man nicht enttäuscht! Wer Stuttgart verlässt, ist so voll von unerwarteter Euphorie, dass wahrscheinlich nur die versehentliche Einnahme eines randvollen Sacks Opiate einen vergleichbaren Effekt hervorrufen könnte.
A.S. erwies sich als ein wahrer Kenner der Stuttgarter Hip Hop-Szene, die, man muss das leider etwas relativieren, die einzig vorhandene Szene überhaupt ist. Dessen ungeachtet brachte er uns von einer Tanzbar in die nächste, wo es an guter Laune und durstigem Klientel in keinem Falle mangelte. Wir beendeten den Abend standesgemäß und legten uns nach einer glorreichen und extrem intensiven Kneipen- und Tanzbetriebtour schlafen, nicht ohne auf einen letzten zugegeben etwas übereifrigen Absacker verzichtet zu haben.
Bereits wenige Stunden später waren wir im Festzelt auf dem Wasn. Nie zuvor hatte ich derart Mühe beim Trinken und nie mehr lass ich mir vorhalten, dass das vorsätzliche Pegelsaufen ja nur ungleich mehr erfordert, als die Fähigkeit, wach zu sein. Selten habe ich an einem Samstag morgen so hart gearbeitet. Auch das zweiten Bier lief noch zäh. Na gut, ab dem dritten ging es dann wieder besser, und danach war es eh schon wieder gut. Aber nie zuvor bin ich an einem Samstagabend bereits um neun ins Bett gefallen. Der kurz vor Aussetzen der Kräfte getätigte Großeinkauf Whisky Cola zeigt, dass der Vorsatz um elf abends wieder aufzustehen und weiterzufeiern durchaus ernst gemeint war. Nichtsdestotrotz sah man sich erst um elf am nächsten Morgen wieder. Ausgeschlafen und fast ohne Kater.
Man verabschiedete sich von dem großartigen Gastgeber A.S. und zog im Zug gen Nord und Süd. Der Kopf war dumpf und leer und der Blick ging hinaus aus dem Abteilfenster. Und während die Landschaft an einem vorbeiblätterte wie ein endloses aber irgendwie sinnloses Daumenkino, ließ man das Stuttgarter Wochenende noch einmal im Geiste Revue passieren und vermerkte, diese Stadt im Bekanntenkreis herzlich weiterzuempfehlen.

Kurz nachdem ich wieder in mein frischbezogenes Züricher Schlupfloch zurückgekehrt war, ereilte mich eine schwere Erkältung. Aus der Befürchtung heraus, die Krankheit könnte psychisch bedingt sein, verschönerte ich die Wohnung schnell mit zwei Postern und kaufte einen Besen. Die Besserung blieb aus. Ich überlegte ernsthaft zum Arzt zu gehen. Leider hatte ich wenige Tage zuvor, zufällig, als ich meine neue Adresse durchgab, von meiner Krankenkasse erfahren, dass ich seit Dezember 2011 unversichert war, weil ich versäumt hatte, eine Rechnung zu bezahlen. Meiner Meinung nach beispiellos stark, dass es keiner für nötig hielt, mich über diesen vielleicht doch nicht ganz uninteressanten Umstand zu informieren.
Aber wer braucht schon fachkundige Rezepte. Ich kaufte in der Apotheke erstmal alle möglichen pflanzlichen und chemischen Stoffe und mixte mir ein paar zünftige Tablettencocktails. Ebenfalls erprobte ich eine 0.9 prozentige Natriumchloridlösung, mit der man die Nase spülen konnte, welche aber laut Beipackzettel auch für einen Großteil weiterer Körperöffnungen bestens geeignet gewesen wäre.
Zu meiner Unzufriedenheit hatte ich nicht nur den anlässlich der bevorstehenden Schließung der Olé Olé Bar organisierten Biermop verpasst, es stand auch eine zweitägige Party bevor, zu der auch ein vielgelobter Kreuzberger Künstler sein Handwerk beigeben sollte. Ein gesundheitlicher Umschwung war nicht nur begrüßenswert sondern zwingend erforderlich.
Auch wenn ich das zuletzt erwähnte Ereignis am Ende immer noch sehr angeschlagen durchlebte, war ich mit meinem Heilungsprozess halbwegs zufrieden und verweise an dieser Stelle wieder einmal auf die neben allerhand Pillen nicht zu unterschätzende therapeutische Wirkung von Ben‘s Blog hinsichtlich des körperlichen und geistigen Wohlbefindens.

Sonntag, 14. Oktober 2012

Was Ethanol so alles anrichten kann

Look what you have gone and done / You fool /
The best was yet to come /
What a childish game to play /
You had it all /
And threw it all away


Ich habe kein Problem mit Alkohol. Ich habe vor allem ein Problem mit Alkohol: Er hat mir am Donnerstag einen stundenlangen Blackout bescheert in dessen Folge ich mit einer riesigen Platzwunde und einem vollgebluteten Bett zuhause aufwachte. Mittlerweile ist die Jacke zum Glück wieder da, aber die Erinnerung nicht. Auch ist mir im wahrsten Sinne des Wortes der rechte Durchblick vorübergehend abhanden gekommen, mein Auge sieht aus wie nach einer K.O.-Niederlage im Superschwergewicht.

Es bringt nicht viel, darüber zu spekulieren, was passiert sein könnte, weil meine Begleiter ebenfalls hart einen im Tee hatten und sie bei der Sequenz mit dem Auge wohl auch nicht dabei gewesen sind. Soviel ist sicher, nach den Wochen der Zurückhaltung hätte man das Training langsam steigern soll, statt mit der üppigen Mahlzeit eines Fischbrötchens auf das (ja zugegebermaßen auch noch ziemlich schlechte) Oktoberfest am hässlichen Alexanderplatz zu ziehen und gleich Maß-stäblich den Olympiasieg anzustreben. Das Fiasko war eigentlich vorprogrammiert.
Aber weil der Mensch von Natur aus lernfähig ist, habe ich die Tage danach das Thema Alkohol nochmals zielstrebig und heftig angepackt, um es besser zu machen. Wäre ja auch vielzu schade gewesen, die neu gewonnene Leberleistung gleich ungenutzt zu lassen. So darf ich mich nun rühmen, drei Tage am Stück weggegangen zu sein und mittlerweile auch wieder auf gewohntem Niveau mitzuspielen. Ben*, du kannst dich nun wieder von den Cannstatter Wasen in die Hauptstadt trauen, ich erwarte dich durstig hier bereits!

Dass ich übrigens nicht der einzige bin, der angetüdelt Blödsinn verzapft, beweist eine Whatts-App-Nachricht Bens vom 20.09.2012, verfasst um 9:21 Uhr (!):
"Ey wer bist du eigentlich? Warum bon i h eigentlich der einzige der richtig Partymachen?  Ich schlafe jetzt 1,5 Stunden   Ind dann rocke I h Holland!!!!!! Later Holzig war Sau gut!!! Ich Wünsche allen Bitches nen schönen Tag! Keep on Rockong!"

Donnerstag, 11. Oktober 2012

9.11.2012 - Geburtstagssause

Wiedereinmal wissen Leser von Ben's Blog vor allen anderen bescheid: Am Freitag, 9.11.2012 steigt eine anständige "Boum" in Acikron. Edelnut ist übrigens Eduard. Eventuelles Motto der Party wird nachgereicht. Man bringe genügend Schnaps und trinke genügend davon.


Mittwoch, 10. Oktober 2012

The Theory of Hate


Wie zumindest den Eingeweihten unter den Lesern hier bekannt sein dürfte, habe auch ich meine eigene Hass-Theorie entwickelt, deren konsequente Anwendung mir in meinem Leben seitdem sehr weitergeholfen hat. Manchmal stieß ich damit bei euch auf Unverständnis, manchmal auf Mitgefühl, manchmal habt ihr euch meinem Hass sogar angeschlossen. Aber leider glaube ich, ihr tatet es eher aus Loyalität, nicht weil ihr dieses Gefühl wirklich mit mir teilen konntet. Ihr mögt zwar mit mir gegen Nissan Filialen pinkeln oder Schmäh-Prosa über Mehdorn dichten, und das mag euch sogar Spaß machen, aber verspürt ihr dabei wirklich diesen vollkommenen unverfälschten Hass gegen diese Pisser, Spastis, die essen was ich wegwerfe, Nazis in Mülltonn…….

Wie bitte? Was? Wie ich zu meiner Theorie kam? Ach so ja genau, gut dass ihr fragt:
Aaaaalsoo… Schon seit meiner Kindheit, aber ganz besonders in den letzten paar Jahren, habe ich immer wieder die schmerzhafte Erfahrung machen müssen, dass es mir schwerer fällt, reinen, echten, unverfälschten und abgrundtiefen Hass zu verspüren als vielen anderen. Schon in der Schule fühlte ich mich manchmal seltsam ausgeschlossen, wenn die anderen Jungs in der Umkleide das jeweils grade aktuelle Klassenopfer fertig machten oder sogar verprügelten. Ich wollte auch dazugehören, aber irgendwie konnte ich mich nicht so recht dafür begeistern. Später auf dem Gymnasium wurde es sogar noch schlimmer. Hass war der Grundstein des schulischen Sozialgefüges – hattest du nicht genug davon, wusstest du nie genau wo du hingehörst. Der Hass ließ manche meiner Klassenkameraden im wahrsten Sinne des Wortes aufblühen und die unglaublichsten Dinge vollbringen.
Als Beleg hierfür möchte ich an dieser Stelle unser Abi-Buch anführen, das Manifest unseres Semesters, Dokument aller erwähnenswerten Taten während der Schulzeit und Spiegelbild der eigenen Errungenschaften. Was wäre dieses Füllhorn der kreativen Höchstleistungen ohne den Hass gewesen? Das kann ich euch sagen: Es hätte ungefähr so ausgesehen, wie meine Abibuch-Seite. Fünf lustlos zusammen geklatschte Fotos ein paar langweilige dahingerotzte Sätze Verbaldiarö und nicht mal eine wirklich ernstzunehmende Beleidigung in den Kommentaren. Kurz gesagt: Stinklangweilig. Nichts wovon man seinen Kindern erzählen könnte. Meine Abi-Seite war wirklich scheiße! Darüber habe ich mich geärgert. Die Beschissenheit meiner Seite lag natürlich hauptsächlich an meiner eigenen Faulheit und ich habe auch wirklich versucht mich selbst dafür zu hassen, aber ich habe es einfach nicht hinbekommen. Meine Faulheit ist eine der Eigenschaften, die ich am meisten an mir selbst schätze, wie sollte ich sie also hassen?
Trotzdem erkannte ich, dass der Hass die Menschen zu großen Taten beflügelt, ihnen ungeahnte Kräfte verleiht, sowie die Fähigkeit, sich mit voller Leidenschaft für eine Sache zu begeistern und sie bis zum bitteren Ende durchzuziehen. Überlegt doch mal! Wo wäre die Welt ohne den Hass? Was wäre aus all den Imperien und Hochkulturen geworden? Welcher Politiker oder Feldherr kann die Massen hinter sich vereinen, ohne ihren Hass zu schüren? Da bleiben nicht viele übrig. Ghandi und Obama können die Welt auch nicht alleine verändern. Und außerdem, die wären auch beide nichts geworden, wenn nicht so viele Leute sie gehasst hätten. Wer hätte die griechischen Truppen gegen Troja geführt? Wer hätte Voldemord getötet? Was für einen Sinn hätte die Bundesliga noch? Oder die Fußballweltmeisterschaft? Was wäre aus Darth Vader geworden? Der würde immer noch als Anekin in so einem Kartoffelsack rum rennen und der Todesstern, eines der größten architektonischen Meisterwerke der Filmgeschichte, wäre nie gebaut worden. Nein meine Freunde, ohne den Hass wäre die Welt nicht, was sie heute ist. Ich behaupte ja gar nicht, dass Hass all unsere Probleme löst - dafür gibt es schließlich Alkohol – aber ohne die Fähigkeit wirklichen echten Hass zu verspüren und ihn für seine Zwecke zu nutzen, fehlt einem eben etwas.

Was denn jetzt schon wieder? Ach so ja genau meine Theorie, gut dass du fragst!
Wie ich also oben beschrieben, habe ich schon in der Schule die Erfahrung gemacht, dass es mir an der Fähigkeit fehlt wirklich zu hassen. Und das schlimmste war, es wurde immer schlimmer umso älter ich wurde. Das Schicksal hat mir zwar manchmal in Form besonders hassenswerter Lehrer etwas Abhilfe verschafft, aber es war jedes mal das gleiche. Immer wenn ich jemanden fand, den ich wirklich hassen konnte, lernte ich ihn mit der Zeit besser kennen, und merkte: Der ist ja doch gar nicht so übel! Oft konnte ich im Nachhinein sogar verstehen, warum er oder sie die hassenswerten Dinge getan hatte und in der Rückbetrachtung erschienen sie mir sogar verständlich. Schon war all der schöne Hass verflogen und ich befand mich wieder im alten Trott. Selbst mein Klassenlehrer Herr Ziegler, der mich in einer dreitägigen Prag-Reise fünf (!!!) mal zu Unrecht nach Hause schicken wollte, wurde über die Jahre sogar einer meiner Lieblingslehrer. Kein Wunder, dass meine Noten schlechter wurden. Wen hätte es denn noch aufgeregt, wenn ich gut war? Aber schlecht genug, dass sie mich wirklich scheiße fanden, war ich auch nicht. Und man kann nicht sagen, dass Ben und ich uns nicht bemüht hätten, vor allem in Französisch.
So wurde mir mit der Zeit eine der ersten Grundannahmen meiner Theorie klar: Wenn du nicht wirklich hassen kannst, wirst du auch nie wirklich gehasst werden. Du wirst in bestimmten Kreisen immer ein Außenseiter bleiben. Du wirst in der Schule nicht verstehen, warum wer zu welcher Clique gehört, und nach welchen Mechanismen sich diese Zugehörigkeiten permanent ändern. Ich fragte mich also: Was kann ich tun um mehr Hass zu spüren? Aus der Beobachtung der Mitschüler und Kommilitonen, die ich für besonders hasserfüllt hielt, zog ich die Erkenntnis, dass der schnellste Weg zu gutem Hass über Selbsthass führt. Ich habe eine Weile ausprobiert mich, oder wenn nicht mich selbst dann wenigstens mein Leben zu hassen (Manch einer mag sich noch an diese Phase erinnern, in der ich öfters kundtat, dass ich mein Leben hasse), aber ihr mögt es schon ahnen: Es hat nicht funktioniert. Mir wurde klar, ich musste mir etwas anderes überlegen, wenn ich wirklichen Hass erfahren wollte. Und so kam es, dass ich mir die inzwischen in meinem Studium erworbenen Grundkenntnisse der empirischen Wissenschaft zu nutze machte, um die Theory of Hate zu entwickeln.
(da du nun schon seit geraumer Zeit meine Verbalen Ergüsse liest, ohne bisher auch nur das kleinste bisschen von der großspurig angekündigten Theory of Hate zu erfahren, bist du an diesem Punkt wahrscheinlich schon mit einem gewissen Pegel an gesundem Grundhass erfüllt. Ich möchte dich deshalb bitten, dir diesen im folgenden Teil zueigen zu machen und die Theorie auf dich selbst anzuwenden)

Ausgehend von meinen Erfahrungen und Beobachtungen lassen sich folgende Grundannahmen formulieren:
1.      Richtig angewendet verleiht Hass dem Hassenden (A) enormer Energie und kreative Schaffenskraft, die auf den Gehassten (B) kanalisiert werden kann.
2.      Die natürliche Quelle des unverfälschten Hass ist der Selbsthass (H_selbst).
Aus diesen beiden Annahmen folgt zwangsläufig, dass all jene, die nicht über ein ausreichendes Potential an HS verfügen, diesen Mangel durch ein entsprechendes Potential an Behelfs- oder Ersatzhass (H_ersatz) ausgleichen müssen. Genauso wie ein Diabetiker, der nicht ausreichend Insulin produziert, brauchen die Betroffenen also ein Ersatzpräparat, also eine alternative Quelle des Hasses.
Was eignet sich also als Quelle des Hasses? Welche Eigenschaften muss eine Person, eine Institution oder ein beliebiges Objekt haben, damit es sich als Ersatzquelle des Hasses eignet? Auch hierfür lassen sich aus meinen Beobachtungen einige Je-Desto-Aussagen treffen.
1.      Je weniger Kontakt der Hassende (A) zum Gehassten (B) hat, desto leichter ist der Hass aufrechtzuerhalten. à Vollkommener Hass kann wesentlich leichter gegenüber jemandem oder etwas empfunden werden, das man nicht wirklich kennt.
2.      Der Hass gegenüber dem gehassten Objekt (B) nimmt mit der Zeit ab, wenn er nicht institutionalisiert oder zumindest ritualisiert und somit immer wieder erneuert wird.  
3.      Hass ist effektiver, wenn er einen konkreten Adressaten (im Folgenden auch als Hadressat bezeichnet) hat, da er dann einfacher institutionalisierbar ist. Effektiver Hass ist also grundsätzlich zielgerichtet und verliert an Kraft, wenn der Hadressat (B) oft gewechselt wird.
4.      Im Idealfall ist die Ersatzquelle des Hasses (H_ersatz) identisch mit dem zu Hadressat (B). Es gilt also im Idealfall „H_ersatz = B“.

Diese Regeln und Variablen zur Auswahl der passenden Ersatz-Hassquelle sind natürlich für jeden individuell unterschiedlich. Aus den vier Aussagen lassen sich allerdings einige allgemeine Regeln für die Auswahl des richtigen Hadressaten ableiten. Wählt am besten eine Person oder Institution aus, die ihr nicht wirklich kennt, die in eurem täglichen Leben aber regelmäßig vorkommt. Auf diese Weise könnt ihr den Hass gegen den Hadressaten in eurem Alltag ritualisieren, ohne Gefahr zu laufen das Hasspotential durch echten Kontakt mit dem Objekt zu vermindern. Zweitens: Pflegt euren Hass: Guter Hass braucht seine Zeit, er kommt nicht von heute auf morgen. Ihr habt irgendwas gefunden, worüber ihr nicht wirklich bescheid wisst, was euch aber irgendwie geärgert hat? Das müsst ihr behandeln wie ein Samenkorn. Pflegt es über längere Zeit. Achtet, immer wenn es euch in eurem Alltag begegnet auf weitere Gründe, warum ihr es hassen könntet. Und ganz wichtig! Wenn ihr mehrere Sachen habt, die euch ärgern, oder die ihr sogar hasst, dann verknüpft sie! Euch stört irgendwas? Irgendjemand im Fernsehen regt euch auf? Da gibt s bestimmt einen Zusammenhang mit eurem Hadressaten!

Zum Schluss möchte ich euch zur Veranschaulichung noch ein konkretes Anwendungsbeispiel aus meinem eigenen Leben geben. Der eine oder andere mag es schon geahnt haben: Mein persönliches H_ersatz, also die Quelle meines Hasses, aus der ich ein Großteil meiner Energie beziehe und die mein Leben verändert hat, ist Nissan! Ich habe lange nach einem guten Hadressaten gesucht und eines Tages fiel es mir einfach auf. Ich kenne niemanden der Nissan fährt, ich weiß nicht mal wo diese Autos hergestellt werden, vermutlich Mordor, oder noch schlimmer, Jena (das ist ein weiterer Hadressat, den ich versuche aufzubauen und mit den anderen zu verknüpfen, aber der befindet sich noch im Anfangsstadium). Wie auch immer, mir ist aufgefallen, dass ich entweder alle Nissans hässlich fand, oder sie von anderen deutschen Modellen abgekupfert waren. Und Tadaa, der Grundstein für einen guten Hass war gelegt. Seitdem habe ich diesen Hass weiter gepflegt und weitere Gründe, Nissan zu hassen, kamen ganz von allein. Das ist wie mit einer guten Verschwörungstheorie: Wenn man lange genug sucht, findet man schon irgendwelche Gründe, Nissan zu hassen. Und dann fällt es dir auch auf einmal auf, dass der Typ, der dir grade den Parkplatz geklaut hat, einen Nissan fährt. Und dann wenn du dann auf der A4 an Jena vorbeifährst (diese Stadt ist wirklich so unglaublich hässlich, Gott sei Dank war ich noch nie dort) fallen dir auf einmal die ganzen Nissans auf und alles beginnt einen Sinn zu ergeben. Und dann hast du es: Endlich hast du den Hass, dieses reine und vollkommene Gefühl, ohne dass es sich irgendwie negativ auf deinen Alltag auswirkt.
Ich kann ohne zu übertreiben sagen, der Hass auf Nissan hat mein Leben verändert, und das kann er auch bei euch! Das höchste der Gefühle wäre natürlich, wenn wir unseren Hass auch noch gemeinsam teilen könnten, wenn ihr also auch Nissan hast, oder wir zumindest einen gemeinsamen Hadressaten finden würden. Das ist gar nicht so einfach, ich hab mich schon umgeschaut, aber ich kenne einfach zu viele rothaarige und die sind eigentlich alle ganz in Ordnung. Sogar einen ganz erträglichen FDP-Anhänger zähle ich zu meinem Bekanntenkreis. Da besteht schon wieder viel zu viel emotionale Nähe. Jaja es ist wirklich nicht einfach, aber es lohnt sich.

Auch dieser Text entstand unter dem Einfluss fruchtbaren Hasses. Einerseits auf die Uni von der ich mich ablenken muss, aber dann, ich war grade mitten dabei musste ich meiner Freundin beim Parkplatz suchen Nachts in Charlottenburg helfen. Wir haben eine halbe Stunde gesucht, um dann 10 Minuten Fußweg von zuhause entfernt endlich einen Parkplatz zu finden. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie unglaublich viele Nissans auf meinen potentiellen Parkplätzen standen und mir den Tag versaut haben. 

Dienstag, 9. Oktober 2012

The Circle of Hate

Mir ist die Emotion des Hasses nicht fremd. Wenn ich auch nur sehr selten eine so starke Antipathie empfinde, dass ich sie als Hass einordne, passiert es manchmal. Als Beispiel sei ein stark überfüllter Bahnsteig und zwei ausgefallene SS-Bahnen (Begriffserläuterung: siehe hier) hintereinander angeführt. Ich empfinde Hass weil ich mich ungerecht behandelt fühle. Ohne eignes Verschulden komme ich zu spät zu meiner Verabredung, was mir vor meinem Gegenüber unangenehm ist, ich muss länger warten und vergeude Zeit, ich muss mich in einen völlig überfüllten Zug quetschen und werde garantiert wieder in die schweissnasse Achsel meines Nebenmannes gedrückt und die früher von der ganzen Welt bestaunte S-Bahn ist nur noch ein Schatten seiner selbst - die SS-Bahn halt. 
Was mir jedoch sehr schwer fällt nachzuvollziehen ist Hass der keine Ursache hat, blinder Hass ohne eine Ungerechtigkeit erfahren zu haben, ohne das eine Ursache erkennbar ist. In den Medien wird ja aktuell immer wieder über eine Internetseite Namens "www.kreuz.net" und deren Artikel über den verstorbenen Schauspieler Dirk Bach berichtet. Die Macher von kreuz.net bezeichnen Bach als "Kotstecher" und sind der Meinung er "schmort jetzt in der Homo-Hölle" was ihm ganz recht täte. Ich frage mich, wie so ein starker Hass entsteht, dass man jemanden nach seinem Tod auf diese Weise öffentlich beleidigt. Als erstes schoss mir in den Sinn, dass die doch nur mediale Aufmerksamkeit erhaschen wollen. Nach einer kurzen Recherche musste ich jedoch feststellen, dass dies kein Ausnahmetext ist, sondern dass die Berichterstattung dort fortwährend so hassgeprägt ist. Es ist nicht anzunehmen, dass Dirk Bach irgendeinen der Autoren jemals getroffen hat und ihm eine Ungerechtigkeit angetan hat. Es ist einfach nur Hass ohne eine auszumachende Ursache. 
Ich habe neulich eine Dokumentation von Louis Theroux (BBC) über "Americas most hated family" (links: siehe unten), die dieses Thema aufnimmt gesehen. Es geht sogar um einen sehr ähnlichen Sachverhalt. Eine Familie beleidigt gefallene Soldaten und bezeichnet sie als "fags" und hält bei Beerdigungen Schilder mit "Thank God for 9/11" hoch. Nach anfänglichem völligen Unverständnis kam irgendwann die Erkenntnis, dass diese Familie durch ihren eignen Hass verständlicherweise gegengerichteten Hass erzeugt. Dieser gegen ihre Familie gerichteten Hass nutzen sie um einen sehr engen Zusammenhalt zu erzeugen. Ein David-gegen-Goliath-Gefühl entsteht und der innere Kreis wird durch "Bedrohung von Aussen"gestärkt. Dazu kommt noch die religiöse Komponente, sich ernsthaft einzureden, sie währen die Einzigen die die Wahrheit kennen. Dies ist verlockend, da man irgendwann in der Betrachtung über allen Anderen steht und vermeintlich sogar noch Gutes tut indem man andere "bekehrt". Der Mensch baut sich im Allgemeinen nicht von allein so ein Selbstbild auf, da es natürlich gegen jede Logik verstösst und man den großen Teil des selbstreflektierenden Ichs in den Tiefen des Unterbewusstseins wegsperren muss. Es wird gezeigt, dass durch beharrliche Indoktrination vom Kindesalter an, dies bei einer beachtlichen Anzahl Menschen möglich ist.
Was tut man nun mit solchen fundamentalistischen Kleingruppierungen? Ich denke ein erster Schritt wäre diesen Gruppen den benötigten Hass zu entziehen. Wenn der Druck von Aussen nachlässt wird das Innere instabil. Paradoxerweise wäre ignorieren eine mögliche und einfache Herangehensweise (ich veröffentliche diesen Text trotzdem). Doch der Menschliche Geist kann stark sein und genau wie sich die Großzahl der Menschen nicht von verlockenden Sekten verführen lässt wird es immer Personen geben, die sich nicht aus ihrem eignen Gedankengefängnis befreien können. Denen kann dann wohl nur noch Gott helfen.     

Louis Theroux - Americas most hated Family:

Donnerstag, 4. Oktober 2012

Royale Post

"Wir hatten vor kurzem die Ehre ein ganz besondres Deutsch-Holländisches Paar an unserem Hof zu empfangen. Sie baten uns auf postalischem Weg beste grüße auszurichten." schrieb mir vor wenigen Tagen "Met koninglijkte groet" Königin Beatrix der Niederlande (siehe Abbildung rechts). Ich teile mit dieser königlichen Dame meine Liebe zur europäischen Höchstkultur, zum Oranje-Bitter und -wenn auch auf unterschiedlichen Seiten- zum Fußball. Ich habe mich deshalb sehr über den royalen Gruß gefreut. Euch ein dreifaches "Hurra!" und vielen Dank, Majestät!

Nicht minder überrascht über meine neuen Verbindungen in den westeuropäischen Hochadel war ich über ein Schriftstück, das ich nach wochenlanger Odyssee durch das europäische Postsystem vom Balkan erhielt. Dort äußerste sich ein gewisser ZuBu, der bislang in diesem Blog nur durch einen Beitrag aufgefallen ist, in welchem er hier die Regel aufstellt, er könne jederzeit "neue Sitten und Gebräcuhe oder Regeln" einführen. Das hat er auf besagter Postkarte sogleich auch getan: Wie die Tradition es verlange, erhielte ich die obligatorische, geschmacklose Karte aus dem Urlaub (siehe Abbildung links). Er merkt an, falls es die "'geschmacklose-Karten-Tradition' nicht gibt, wurde sie hiermit gegründet" und damit, meine Lieben, haben wir eine neue Urlaubsregel. Zugegeben, ich finde sie gut und sinnvoll.