Freitag, 21. Oktober 2016

Reisebericht Nummer 1 - Vancouver

Wie versprochen werde ich hier von Reiseerfahrungen, für Außenstehende unlustigen Ankdoten und meist sinnfreiem, neu angeeignetem Wissen berichten. Das dieser erste Reisebericht zugleich den 200. Post in diesem Blog markiert soll dabei nicht unerwähnt bleiben. Well done!
Also zu Kanada lässt sich generell sagen, dass die Leute wirklich überaus freundlich sind, dass überall relativ unberührte Natur zu finden ist und es hier nicht wirklich viel allgemeine Themen gibt, worüber man sich als geübter reisender Deutscher aufregen könnte.
Kommen wir also ohne Umwege zu dem speziellen Thema nach welchem die Leser hier gieren. Dem Rausch. Hier zeigt sich ein stark nach Rauschmittel differenziertes Bild. So ist der medizinische Gebrauch von Cannabis erlaubt, man muss jedoch vorher einen Arzt aufsuchen und sich dazu beraten lassen. Ein Stoner, der wahrscheinlich einfach zu faul war dies zu tun, hat jedoch vor dem höchsten Kanadischen Gericht erklagt, dass man bei der Anmeldung in einer Abgabestelle von medizinischem Kannabis den Namen des Arztes, bei welchem man sich hat braten lassen, nicht nennen muss. Da auch keine schriftliche Bescheinigung vom Arzt vorgezeigt werden muss, bedeutet dies also Gras für Alle! Wie schön. Gleich am ersten Tag gingen wir also bei der "CannaClinic" vorbei, wo mein Bruder mit den Worten: "Hey Bro, how can I help you today?" begrüßt wurde. Da Fabi und seine Freunde ja ganz gerne mal einen smökern (in Kanada wird übrigens nur pur geraucht), hatte dies zur Folge, dass ich ungefähr die Hälfte meiner Aufenthalszeit in Kananda stoned war. (Hierbei handelt es sich nichteinmal um eine Übertreibung aus dramurgischen Gründen.) Good times! Mit anderen berauschenden Urlaubsfreuden sieht es dagegen etwas anders aus. Rauchen darf man eigentlich niergends, noch nicht einmal auf dem eigenen Ballkon (!) und alkoholische Getränke gibt es erst ab 19 und dann auch nur in einem speziellen Liquor Store und zu unverschämten Preisen. Zum Glück hatte Fabi die Stadt ja schon vier Monate erkundet und kannte somit für jeden Abend der Woche die beste Kneipe um sich abzuschießen. Ein besonderes Highlight stellte hierbei die "Canbies Bar", die jeden Dienstag ein großes Bierpong-Turnier ausrichtet, dar. Ohne es zu wissen, war ich bereits vor meiner Ankunft in einem deutsch-türkischen Team nahmens "Hells Angels" (wtf ?) angemeldet. Nicht ohne stolz kann ich berichten, dass wir dieses Turnier mit dem zweiten Platz (und nur einem Becher Rückstand im Finale) beenden konnten. Da hierbei 16 Teams antreten und es einige semi-professionelle Spieler gibt war das eine Leistung die Fabi in den 14 (!) vorherigen Teilnahmen nur einmal gelungen war.
Generell muss ich sagen, dass mein Bruder hier dem Familiennamen alle Ehre gemacht hat. Sein Party-Penthouse war unter diversen Sprachschulen bekannt und in vier Monaten sind immerhin fünf Abbmahnungen wegen ausufernder Partys ausgesprochen worden. Da diese aber einfach ignoriert wurden und die Schule die Jungs nicht rauswerfen wollte, hat das Haus jetzt einen eigenen Sicherheitsmann am Eingang bekommen. Auch sonst hat er das ganze ordentlich durchgezogen. Allein in den acht Tagen, die ich dort war, hat er zwei verschiedene Mädels klargemacht. Chapeau!
Nun geht es weiter nach Hawaii, wo der Fokus vermutlich etwas mehr auf Strand, Sonne und Tauchen statt Party liegen wird. Ich bin gespannt.