Donnerstag, 26. September 2013

Die eine Party des Jahres

Partyfreunde aufgepasst! Es ist wieder soweit, die Casa Axelsior öffnet zum 8.11.2013 Ihre Pforten, um den Freuden durchzechter Nächte zu frönen. Dieses Jahr allerdings gibt es eine Innovation: Ich konnte zwei tolle DJs gewinnen, an besagtem Abend aufzulegen, was es allerdings zum ersten Male erforderlich machen wird, einen jeden Besucher um einen kleinen Beitrag von mindestens zwei Euronen zu bitten.

Liebe Blogleser, daher werde ich euch einmalig in diesem Jahr darum ersuchen, bei Erscheinen von jeglichen Geschenken abzusehen und einfach Geld für die Abendgestaltung zu spenden.


Ich freue mich schon jetzt auf einen meiner Jahreshöhepunkte und euer hoffentlich zahlreiches Erscheinen!

Dienstag, 17. September 2013

Ein Foto und seine Geschichte

Kürzlich unternahmen Pfiffy, Sabrina und ich eine Reise nach Hamburg, um beim Geburtstag unserer Freundin Anika dafür zu sorgen, dass die Stimmung dort auch Eskalationsgefahr in sich birgt.

Ohne auf die Details dieser Party weiter einzugehen, natürlich rockten wir das Fest.

Für die meisten Partygäste und Hamburg-Besucher wahrscheinlich eher Randnotiz, so fiel mir bei einem kleinen Stadtrundgang am Tage vor der Sause eine Merkwürdigkeit auf, die mittlerweile sowohl in Hamburg als auch in München Realität geworden ist. Seinerzeit hatte ich bereits in Ben's Blog davon berichtet, dass diese einstmals so vorbildlichen Deutschen Städte sich auf den Irrweg des Antialkoholismusses bewegt haben und ein Alkoholverbot im öffentlichen Personennahverkehr einführten sowie -und hier ist der entscheidende Punkt- dieses auch neuerdings durchsetzen.
Klar, dass das Seperatisten wie Axelsior auf den Plan rufen muss.

Vielleicht wisst ihr, dass ich bei jenem Thema inzwischen überhaupt keinen Spaß mehr verstehen. Ohne Witz, ich halte öffentlichen und nichtöffentlichen Alkoholkonsum für ein Bürgerrecht, dass für mich auf dem gleichen Rang wie die Meinungs- und Pressefreiheit oder das aktive und passive Wahlrecht steht - wohlgemerkt für alle mündigen und volljährigen Bürger unseres schönen Landes. Keine (staatliche) Macht soll mir verbieten dürfen, was ich wann und wo konsumiere. Es ist Teil meiner liberalen Gesamtanschauung, dass ich es nicht einsehe, für etwas bestraft zu werden, was ich potentiell falsch machen kann -im Suff oder nüchtern-, sondern nur für das, was ich tatsächlich falsch gemacht habe. Nur weil sich andere Besuffskis nicht benehmen können, kann doch ein harmloser Bürger mit seinem Pils (oder seiner Pommes, seiner Stulle etc.) in der Bahn nicht sofort bestraft werden. Bestraft diejenigen, die sich daneben benehmen - mit Promille, mit Cannabis im Blut oder eben ohne!

Klar war also, dass ich dieses Alkoholverbot im ÖPNV bei jeder Fahrt mit Händen und Füßen treten und mit der Kehle missachten würde. Wie gesagt, setzt die Stadt Hamburg mittlerweile dieses Verbot, dass strenggenommen sogar in meiner geliebten Stadt Berlin existiert, sich jedoch auch auf sonstiges Essen bezieht, wirklich durch. Somit war das Trinken eines Öttis in der Bahn ein wahres Vergnügen, schließlich bestand der permanente Thrill darin, dass aus dem Billigbier zu 0,29 Euro schnell ein Chateau La Öttouge zu 40,29 Euro werden könnten.

Die Party am Abend leerte sich bereits früh, weshalb wir mit der Gastgeberin beschlossen, auf der Reeperbahn weiterzufeiern. Wie immer nahm ich, mittlerweile wie üblich angeschärft, zwei Pils in die Hand und wir machten uns auf den Weg. Kaum betraten wir die Bahn, erblickten wir auch schon zwei Wachleute, vor denen ich meine teure Fracht meinem Zustand geschuldet nicht mehr schnell genug verbergen konnte. Bevor sich die Türen schlossen und meine vierzig Euro den Besitzer wechseln konnten, sprang ich gleich wieder aus dem Wagen. Schade nur, dass die Partygesellschaft erstmal ohne mich feiern konnte, denn erst in der Bahn zwanzig Minuten später konnte ich mein Bier schließlich ungestört leeren.

Pfiffy, es tut mir leid, dass deine Party unter meiner Aktion litt, indem du mich später abholtest und in den Club zu den anderen eskortiertest, aber das war, außer der Ungeschicktheit, dass ich das Bier nicht versteckt hatte, einfach notwendig. Ich hasse dieses Verbot wie die Pest und werde es immer boykottieren. So, wie du immer Harndrang bekommst, wenn du einen Nissan siehst oder im Falle von Minister Friedrich auch Bußgelder in Kauf nehmen würdest. Der Themenkomplex beschäftigt mich derart, dass ich ihm sogar den besten Aufsatz meines Studiums widmete, den ich im Fach Ethik in Schweden ablieferte.

In "Limitations in Access to Alcohol in Societies" rechne ich auf Basis ethischer Schulen wie dem Deontologismus, Liberalismus und Konsequentionalismus u.a. mit dem skandinavischen System des Alkoholmonopols ab, den ich als Paternalismus schelte. Mit gewissem Recht, wie ich finde, schließlich lebte ich vier Monate in einem Staat, der mich wie ein Kind behandelt und mich nicht einmal ein Bier im Supermarkt kaufen lässt, dass mehr als 3,5% Alkoholgehalt hat. Von seinem hohen Preis einmal ganz abgesehen. Draußen trinken hätte ich es natürlich erst recht nicht gedurft.

Ich könnte in meiner grenzenlosen Abscheu dieser Unfreiheit und Ungerechtigkeit gegenüber noch viele weitere Zeilen mit Argumenten und Diskussion füllen, will das euch aber ersparen. Ihr seht sicher meinen Punkt. Nur wurde mir bei Betrachten der Hausordnung in der BVG bewusst, das ein Durchsetzen dieses unmöglichen Verbotes in Berlin auch nicht mehr vollkommen unrealistisch ist. Noch ist auch in allen öffentlichen Park Deutschlands der Konsum von Alkohol grundsätzlich erlaubt, doch Ausnahmen existieren bereits an bestimmten Plätzen. Das Schwert schwebt über uns! Brüder, seid bereit zum Kampfe. Ich gelobe hiermit: Sollte das Verbot für Berlin wirklich ernsthaft in die Diskussion kommen, werde ich Widerstand leisten und sehr lange mit Bier Ringbahn fahren. Nur, wie ich dann die ganze Zeit aufs Klo gehen soll, ohne die BVG als Gegner zu gewinnen, das weiß ich noch nicht.