Montag, 29. Juli 2013

Scheisse longue und die Gefahren des Alterns

Liebe Freunde. Es wird Zeit für ein unangenehmes, doch gerade für die an diesem Blog beteiligten Personen hochbrisantes Thema: geistiger und körperlicher Verfall.
Wie bereits auf analogem Wege kommuniziert, habe ich während eines Atlantiküberfluges  in meinem linken Bein einen kleinen Thrombos abbekommen. Die Therapie schlägt ein permanentes horizontales Ausrichten der betroffenen Stelle vor sowie das strikte Unterlassen kräftezehrender Aktivitäten. Eine Woche lag ich deshalb nun auf dem Chaise Longue und hielt mich strikt an diese Anweisung, wobei ich mir allerdings immer noch nicht vorstellen kann, inwieweit die ebenfalls verschriebene Abstinenz ernst gemeint war, hätte ich diese Verordnung doch eher nach einer Sondierung der Leber an Stelle des Beines erwartet. Bedauerlicherweise musste ich meine körperliche Verfassung aber doch zumindest so ernst nehmen, dass ich von allzu exzessivem Feiern abzulassen hatte. Unter anderem wurde das Herrengedeck zum Frühstück durch einige wenige Schlücke Pils substituiert und ich war in der Destille tatsächliche einmal so unterhopft, dass mir auffiel wie dicht Ben* eigentlich mal wieder war.
Kurzzeitig hatte sich in Folge des konsequenten Gammelns und der Ethanol-Unterversorgung ein relativ leerer Geisteszustand eingefunden, allerdings nicht leer im Sinne von hohl, sonder eher im Sinne von meditativ - eine ideale Voraussetzung um einen Eintrag in diesem Forum zu verfassen. Die Frage, über die ich begann zu meditieren war die folgende: Treten Thrombosen nicht normalerweise bei alten Säcken auf? Habe ich meinen Körper derarten Strapazen unterzogen, dass ich innerlich bereits zum Pflegefall verwest bin?
Ich habe mir einige Hoffnung bei der Beantwortung der Frage durch Durchstöberung des von mir in jüngster Vergangenheit angesammelten Bildmaterials erhofft und bin zufällig auf die Photos zweier Koautoren gestoßen, um die ich mir, wie um mich selbst, ebenfalls Sorgen mache. Diese Photos wurden in vergleichsweise kurzen Zeitabständen aufgenommen.  Der Ort des Geschehens ist mit einer Veranstaltung verbunden, auf die Ben's Blog bisher regelmäßig eine Delegation sandte um in bekannte oder auch unbekannte Bewusstseinszustände vorzudringen.



zu Bild 1 (oben):
Die hier abgebildeten Personen versprühen eine Wolke jugendlicher Unbekümmertheit und Frivolität. Großzügig ist die Farbe in ihren Gesichtern aufgetragen und ihre Haltung zeugt von unzubändigender Dynamik und Bewegungsdrang.Diese beiden Prachtexemplare von Mensch kennen keinen Schmerz, kein Kratzen und kein Husten, kein Karies und kein Baktus, keine Pest, kein Cholera, kein Hepatitis und auch kein Tripper, kein dumpfes Brummen im Schädel am Morgen, keine brennende Harnröhre, weder zu festen noch zu flüssigen Stuhl, keine Hühneraugen und auch keine Hämorrhoiden. Diese beiden Jünglinge kennen nur wilde Partys, Nächte ohne Morgen, und sie sind tagelang im Rausch, denn statt Schlaf tanken sie Bier. Rastlos wie Maschinen feiern sie und ihr Puls pocht dabei so regelmäßig und hart wie der Beat.
zu Bild 2 (unten):
Hier sieht die Situation etwas anders aus: Ben* (Person links) leidet ganz offenbar an Hörstörungen, wohingegen Accelzio (Person rechts) offensichtlich Probleme hat, sich zu artikulieren und dazu auch vollständig Souveränität über seiner Gesichtszüge verloren hat. Die in Bild 1 noch festgestellte Frische ist hier völlig abhanden gekommen und es überwiegt der Eindruck von Zerstörung. Bemerkenswert ist auch wie die beiden Bierflaschen deutlich ins Zentrum der Photographie gerückt sind. Die die Flasche haltenden Arme sind spitz angewinkelt, wahrscheinlich um die Strecke von Flaschenkopf zu Mund zu minimieren. Auch das psychologisch ungeschulte Auge sieht hier ernst zunehmende Anzeichen einer weit verbreitenden Sucht, da selbstverständlich davon auszugehen ist, dass das Getränk, an dem die beiden Boys sich laben, ein alkoholhaltiges ist. Nicht zufällig wurde Ben* erst kürzlich schwer angeschlagen mit seinem Pfleger beim Komasaufen erwischt, was ihm dadurch gelang, dass er sich als Ritter Eckbert I ausgab. Alle Blogautoren waren Zeugen dieses dramatischen Vorfalls.
zu Bild 3 (unten):
Um allerdings doch noch ein abschließendes Urteil zu wagen, war es nötig ein drittes Bild heranzuziehen. Die beiden Jungs sind hier wieder bester Laune und haben ihre Vitalität wiedergefunden. Dass diese auch das andere Geschlecht nicht unbeeindruckt lässt, beweist die fasziniert und hoffnungsvoll schauende Dame in der rechten Bildhälfte. Allerdings ist klar zu erkennen, dass ihre wollüstigen Blicke ausschließlich auf den Photographen der Aufnahme gerichtet sind, der aber zu sehr mit der Dokumentation des Geschehens beschäftigt ist, als dass er ihrem Verlangen nachkommen könnte. Es lässt sich also sagen, dass Bild 2 ein äußerst seltenes Ereignis darstellt, das keinerlei statistische Relevanz hat. Grob gesprochen ist die Photographie eine zeitgeschichtliche Rarität und es ist allein dem Talent des Photographen und seinem Gespür für den richtigen Ort und die richtige Zeit zuzuschreiben, dass eine derart seltene Aufnahme überhaupt entstehen konnte.
Inwieweit klärt diese kleine Photostory nun aber meinen eigenen Gesundheitszustand? Da ich mit meinem Lebensstil verglichen zu dem der Koautoren zu meiner Freude nicht allzu sehr hinterherhinke und glücklicherweise auch nicht allzu weit vorauseifere, hat mich die obige Bildfolge und die aus ihr gewonnene Erkenntnis beschwichtigt. Ich bin davon überzeugt, dass das von den Blogautoren betriebene Spaßprogramm stets für gute Unterhaltung sorgt, und nur in vereinzelten Momenten dafür verantwortlich ist, dass mittelschwere körperliche und geistige Aussetzer eintreten. Insofern kann ich aus ärztlicher, sozialer, politischer und rechtlicher Perspektive erstmal Entwarnung geben. Sollten sich die Aussetzer jedoch häufen, bitte ich ausdrücklich darum, mir dieses mitzuteilen, damit wir zu einer Neubewertung der Lage kommen können.

Donnerstag, 25. Juli 2013

Kleiner Mind-Fuck gefällig?

Ich habe mich vor gut anderthalb Jahren schon einmal mit einer südafrikanischen Hip-Hop Band Namens "Die Antwoord" beschäftigt. Nach dem alle existierenden Musikvideos gesichtet waren, verzog ich mich für 36 Stunden in mein Bett und vegetierte vor mich hin. Sowohl Tränen als auch Suizidgedanken waren ständiger Begleiter dieser Regenerationsphase. Mein Unterbewusstsein schaffte es mit dem gesehenen fertig zu werden und die Band zu vergessen. Nun tauchte jedoch ein Artikel über den Regisseur des Videos "I Fink U Freeky" in einem deutschen online Leitmedium auf und ich wurde mit diesem Kapitel erneut konfrontiert. Der masochistische Teil meiner Persönlichkeit zwang mich dazu das Video erneut anzusehen. Ich stellte dabei fest, dass bei einer geringen Dosierung (nur einmal Anschauen!) zwar auch ein drogenähnlicher Zustand eintritt, die Nachwirkungen jedoch sehr viel geringer ausfallen.
Hier die Anleitung wie ihr euer Gehirn mal kurz ficken könnt:

1.) Lautstärker hochdrehen (Intensivierung der Erfahrung durch Kopfhörer möglich)
2.) Augen mittig und ca. 40 cm vor dem Bildschirm ausrichten
3.) Auflösung auf Full HD stellen
4.)Video komplett laden lassen (ladebedingte Verzögerungen können nicht absehbare Folgen nach sich ziehen)
5.) Vollbildmodus aktivieren
6.) Starten
7.) Zu Ende schauen    

Für alle visuell empfindlich reagierenden Personen (Axel) wird empfohlen dies als Art Selbsterfahrung zu sehen. Es sterben keine Leute und die Protagonisten (Ninja und Yolanti) sind in wirklichkeit ganz nette Leute. Bei anhaltenden Beschwerden (länger als eine Stunde) sind Leute wie deine Freundin oder dein Nachbar für dich da. Also nicht kneifen sondern reinpfeifen (Entschuldigung für diesen Reim)!


Mittwoch, 24. Juli 2013

Sommerloch

Hatten wir im letzten Eintrag noch stolz festgestellt, dass in Ben's Blog durchschnittlich jede Woche ein neuer Beitrag veröffenlticht wird, so konnte man in den letzten Wochen beobachten, wie sich die jungen Herren gleich mal auf ihren Lorbeeren ausgeruht haben. Doch die Ruhe, die plötzlich im Blog eintrat, hat viele Gründe: Der eine ist Faulheit oder der exzesive Alkoholkonsum seiner Autoren, der andere das ewige Sommerloch, auf welches der gewiefte Autor sogleich wieder mit übermäßigem Alkoholkonsum angemessen reagiert. Die Misere ist gewissermaßen vorgezeichnet.

Ritter Eckbert II ist voller Überraschungen
Trotz gähnender Leere in unserer Lieblings- Nachrichten- und Klatschspalte hat sich allerdings viel zugetragen. Drei von vier Musketieren überlebten ein mittlerweile bundesweit bekanntes Drogenfest mit Musik namens Fusion, einer bekam davon so wenig genug, dass er gleich mal einen Tag länger weiterballerte und zwei Wochen später wieder auf ein anderes Festival fuhr. Auch wenn ein schriftlicher Bericht vom Feel Festival noch aussteht, konnte Ritter Eck(b)ert Eins (Ritter Eckert Zwo ist stets voll mit Fassbier) nur Positives von dort berichten. Wir sollten, liebe Freunde, nächstes Jahr stark erwägen, dass Feel Festival auch zu besuchen, weil der Geist wohl noch dem entspräche, wie die Fusion vor einigen Jahren mal gewesen sein muss.

Besonders aktiv war allerdings der weiße Ritter aus der Charlottenburg. Ermüdet vom Alltag im Burghofe, (trotz dass er sich beizeiten ein Burgfräulein vom hessischen Land eingönnt), konnten ihn nicht einmal mehr die regelmäßig stattfindenden Turniere im Schwertkampf, Lanzenstechen oder die Öttispiele mehr begeistern. So etablierte er eine neue Tradition: Um Friede im Reiche walten zu lassen, soll jeden Donnerstag die Gralspfeife kreisen und mit ihrer kraftspendenden Wirkung die Lungen und Geister erheitern. Da der baltische Kranichritter, der Wachtmeister des Königs, stets aufpasst, dass er Hauptgralslieferant ist, kann er, auch aus ökonomischen Gedanken heraus, diese Tradition nur gutheißen. Da er morgen allerdings auf einem Grillfest durch ritterliche Tugenden das goldene Pils erringen muss, bittet er seine edlen Mitstreiter, die löbliche Tradition vollgeharnischt auf sich zu nehmen und fortzuführen sowie das elende Sommerloch im Dunst des Grals aufgehen zu lassen.
Ritter Eckbert I mit Knappe in voller Kampfmontur