Dienstag, 23. Februar 2016

Der Wochentorkel

Ihr wisst ja, das mein Takt inzwischen fast jede Woche dem gleichen Rhythmus folgt. Am Montag kann mich nur die Androhung von körperlicher Gewalt und dem Verlust der Beschäftigung aus dem Bett bringen. Wenn ich dann am Bahnhof um halb sieben stehe,  denke ich, dass mein Leben merkwürdig leer und sinnlos sei. Es ist der Tiefpunkt meiner Woche, einen Titel, welcher sich besagter Morgen mit dem Sonntagabend, ungefähr sieben Stunden früher, teilt. Im Wochenverlauf steigt dann die Stimmung zusehends. Wobei es hier auch innertägische Schwankungen gibt, zumeist morgens eher niedrige Werte, während abends Zuversicht und Motivation überwiegen.
Der Höhepunkt wird am frühen Freitagabend erreicht. Dabei spielt es keine Rolle, ob dieser mit einem Drink in der Hand, Lieblingsmusik im Ohr und Vorfreude auf Party im Kopf eingeleitet wird oder nur mit einem guten Essen sowie der Aussicht auf zwei Tage Freizeit.
In den letzten Wochen ist dabei der Freitagabend eigentlich immer durch Destruction geprägt. Auch, wenn ich erst um Zwölf wieder in der Reichshauptstadt zurück bin. Party ist am Freitagabend irgendwie immer möglich. Der Samstag dagegen ist, wie ihr ahnt, ein ambivalenter Tag. Die Stimmung geht zurück, hat aber noch nicht das Niveau des Sonntages erreicht. Meistens versuche ich an diesem Tag neuerdings allerhand Liegengebliebenes zu erledigen, was zwangsläufig zu Schlafmangel führt, wenn man in der Nacht bis zum Letzten gefeiert hat. Denn das tue ich ja bekanntlich gerne und oft. Schlafen kann man ja in der Woche. Abends würde ich hier eigentlich schon wieder gerne etwas ruhiger machen, um am Montag wieder voll fit zu sein. Geht aber meist nicht, weil die meisten Menschen zu Festivitäten an Samstagen einladen. Absagen ist nicht mein Ding, also hin, man muss ja nicht übertreiben. Das tue ich in der Tat inzwischen häufig nicht mehr. Als eine „ruhige Kugel“ würde ich es jedoch trotzdem nicht bezeichnen.
Das Leiden am Sonntag und damit auch am Montag ist also in letzter Konsequenz immer selbstverschuldet. Aber was will man machen. So ist es eben.

Die gute Nachricht ist: Künftig muss man als Prenzlauer Berger nicht mehr weit ziehen, um Feiern gehen zu können: Das Ausbluten des Bezirksnachtlebens scheint gestoppt! Das Knaack und der Klub der Republik wollen zurückkommen. Stellt ein Expeditionscorps zusammen!

Die schlechte Nachricht ist: Heulen und Zähneklappern am Montagmorgen verhindert das jedoch leider auch nicht.

Samstag, 13. Februar 2016

Wissenschaftlicher Anspruch


Ich liebe Wikipedia. Das liegt an den hochqualitativen Artikeln. Dieser hier stammt von https://de.wikipedia.org/wiki/Flagge#Gestaltung_von_Flaggen und zeigt einen ganz alltäglichen Einsatz von Flaggen, nämlich "als Körperschmuck". Sich Bildung anzueignen, hat nie soviel Spaß gemacht.
 

Dienstag, 9. Februar 2016

Die Leiden des jungen W.

Selbstmitleid ist so eine Sache, die man selber weder gut findet noch in Blogs allzuviel thematisiert wird, jedenfalls solange ein solcher Blog lesenswert bleiben soll und nicht belastend. Deshalb habe ich mich auch ziemlich zurückgehalten, von den Verwerfungen meines Liebeslebens hier zu berichten - ihr alle wisst, dass Ende September letzten Jahres jenes ziemlich am Wanken war. Auch hat mich das alles weit mehr getroffen, als ich zunächst gedacht hatte, soviel sei verraten. Aber genug davon, ich will es ja selbst kaum hören, geschweige denn damit langweilen.
Eine gewisse Larmoyanz ist in Ordnung, aber nach ein paar Wochen muss man auch wieder aufstehen, dachte ich, auch wenn ich mich danach überhaupt nicht fühlte. Selbst wenn man mir auf Parties es kaum anmerkte, aber meine "Melancholie"-Musikliste kann ich mittlerweile komplett mitsingen - und sie umfasst viele Stunden Musik. Parties sind sowieso etwas anderes, Freitagabend ist stets der Höhepunkt meiner Woche, da geht es mir ohnehin gut. Nein, ich zwang mich förmlich, dem anderen Geschlecht mich wieder zu nähern, obwohl ich darin weder je gut gewesen war, noch es mir jetzt besonders behagte. Weil nun aber etwas passieren musste, hatte ich das Vorhaben gefasst, allejene Damen aufzusuchen, die ich in der Zeit meiner Beziehung hatte verschmähen müssen. Obwohl ich mir damals sicher war, dass da ihrerseits Interesse gewesen war. Ohne auf Details einzugehen:
  • Fräulein1: Sehr heiß, zwei gute Dates, es stellte sich heraus, dass sie keinen Alkohol trank und auch nicht auf Parties geht...
  • Fräulein2: Semi-heiß, auf einer Party redeten wir stundenlang, wobei ich mich allerdings so betrank, dass ich nicht weiß, wie der Abend endete und wie ich nach Hause gekommen bin. Eine Anfrage via Gesichtsbuch ist bis heute unbeantwortet geblieben...
  • Fräulein3: Nicht heiß, aber seinerzeit unverhohlen angeschärft auf mich. Eine Anfrage, ob wir zusammen ein Schwedisch-Tandem bilden wollen, wurde von ihr mehrfach vertagt. OK, war auch ein ziemlich schlechter Versuch...
Die ersten Schritte hatten also dem Selbstmitleid nur wenig schaden können. Doch die letzten Wochenenden griff ich dann erneut an:
  • Fräulein4: Sehr heiß, gemeinsames Vorglühen, gefühlt großes Interesse an mir, Clubgang. Leider habe ich das Mädel so nachhaltig abgefüllt, dass sie im Club ständig von allen möglichen Typen angequatscht und eingeladen wurde, was sie dann torkelnd dankbar annahm. Mir war nie klar, wie unglaublich offensiv Männer heiße Frauen in Clubs angraben, es wundert mich aber seit Silvester nichts mehr. Ich hatte mein Momentum verpasst und habe mich irgendwann verdrückt....
  • Fräulein5: Wahrscheinlich semi-heiß, in der Schlange an der Garderobe nach Ladyfail Fräulein4 getroffen. Wollte mit mir noch Einen rauchen. Ich habe allerdings keine Lust mehr gehabt und bin einfach abgehauen, als sie Zeug besorgte. OK, ich weiß, ziemlich bescheuerte Aktion...
  • Fräulein6: Recht heiß, ein Date und keine Ahnung, wie ich sie küssen sollte. Nach stundelangem Zechen war irgendwie die Luft raus und ich habe die Biege gemacht...
Inzwischen bin ich nun dummerweise mit fast allen Fräuleins meiner "Reserve" auf diese doch recht unerfreuliche Weise durch. Nachschub vorerst nicht in Sicht, jedenfalls nicht in der ersten Reihe. Etwaige Solofrauen in Zukunft also gerne bei gemeinsamen Geselligkeiten "zufällig" miteinladen. Aufgeben ist keine Alternative. Deshalb habe ich mir jetzt auch mal die Nummer von Fräulein4 besorgt. Ab morgen wird alles anders.

Montag, 1. Februar 2016

Antike Kunst



Ich stieß kürzlich auf diese Radierung "Olle mit Ötti" eines jungen, anonymen Künstlers, welches mir im Jahre 2008 in Marburg geschenkt wurde. Ein wahrhaft gelungenes Werk. Es weckt gleich auf doppelte Weise Gelüste, nicht wahr?