Donnerstag, 27. März 2014

D(e)r(.) Rätsch und das Knaster-ABC

Wie manche ja schon wissen habe ich ein absolut famoses Buch zu meinem Geburtstag geschenkt bekommen. Es kristallisiert sich immer mehr heraus, dass dieses Werk nicht nur in monetärer Hinsicht wohl mein bisher wertvollstes Buch ist.

Als ich das Kapitel „Einleitung“ las, musste ich doch sehr schmunzeln. Man lese bitte zuerst hier und dann ein zitierten Abschnitt aus Dr. Rätschs Enzyklopädie der psychoaktiven Pflanzen...  


„Die Erfahrungen und Forschungen haben ganz klar ergeben, dass überall auf der Welt in allen Kulturen ein traditioneller Gebrauch von psychoaktiven Substanzen existierte oder noch existiert. Jede Gesellschaft, jede Zeit hat ihre Drogenkultur. [...]  Innerhalb solcher kultureller Strukturen kommt es immer wieder zur Bildung kultureller Muster, die anscheinend archetypisch für das menschliche Sein sind. [...] Darin aber scheint der tiefste Sinn gemeiner Drogenkultur zu liegen, dass die Ausfahrt, die Grenzüberschreitung, dass gerade eine Kultur innerer Grenzüberschreitung eine innere Ordnung bedarf. In gemeinsamer Drogenkultur ist der Gebrauch nicht aus Zeit und Raum hinaustabuisiet.[...] Man versammelt sich an einer besonderen Stelle umgibt sich mit dem rechten Raum und schönem Gerät. Der gemeinsame Drogengebrauch hat ein Anfang und ein Ende. Und er läuft selbst nach einer inneren Ordnung ab, die aus Erfahrung hervorgegangen  und deshalb nicht beliebig ist und mit der Zeit zur Zeremonie, zum Ritus sich verdichtet hat. Diese innere Ordnung und ihre äußere Form, das Ritual, sie sind es welche anleiten zum rechten Gebrauch der Droge und bewahren vor Unheil und Zerstörung.“

Wir sind nicht allein und völlig normal! Und wer hätte gedacht was wir dem  Knaster ABC so alles zu verdanken haben. Danke dafür!  :-L.oO

Mittwoch, 26. März 2014

Volkszählung

Wer bin ich und wenn ja, wieviele? So oder so ähnlich stellen wir uns sicher alle manchmal die Frage, was eigentlich der Inhalt unseres Lebens ist. Die Antwort mag je nach eingenommener Substanz stets unterschiedlich ausfallen, die Tendenz ist klar: Ach, schaut euch doch einfach Monty Pytons "Meaning of Life" an.

Die einfachste Weise, sich seinen Lebensinhalten zu nähern, ist meiner Ansicht nach der Vergleich mit seinem Umfeld. Damit meine ich nicht die in meinem Haus ansässige Trinkerkneipe oder die Hipster im Mauerpark sondern euch, liebe Freude. Denn wie wir uns fühlen, hängt stark von dem Vergleich mit anderen ab, weniger mit David Hasselhoff oder Wladimir Putin, sondern schon eher mit jenen, die uns nahe stehen und von der Sozialisation ähnlich sind.

So habe ich mich einmal hingesetzt und für die 32 Menschen ungefähr meines Alters durchgezählt, von denen ich sagen würde, dass sie mir am nächsten stünden, in welchen Lebensphasen die einzelnen so stecken und was sie schon erreicht haben. Natürlich um zu schauen, wie man selber dagegen aussieht. Aber auch, um zu wissen, was für unsere Altersklasse und Schicht eigentlich so typisch ist.

Grafik: Lebenssituation von 32 Menschen, die mir nahestehen. Quelle: Eigene Darstellung
Neben der Tatsache, dass mir auffiel, dass sie alle Alkohol konsumieren und ich nahezu jeden auch schon mal rappelvoll erlebte, zeigte sich ein gemischtes Bild des beruflichen Fortkommens. Fast alle haben studiert oder sind noch auf der Zielgeraden. Die Jobsituation ist schwer zu beurteilen, weil einige als Studenten zwar Nebenjobs haben, allerdings damit fast ihr gesamtes Einkommen bestreiten oder sie das Studium nur pro forma betreiben, um weiter als Werkstudent arbeiten zu können. Jenes machte es auch schwer zu beurteilen, wer eigentlich echt arbeitssuchend ist, denn das sind nicht immer nur jene, die so auch gemeldet sind.

Für die Wohnsituation zeigte sich die klassische Dreiteilung: Ein Drittel lebt alleine, ein Drittel in WGs, aber auch ein Drittel lebt bereits mit dem Partner zusammen. Allerdings war das auch schon das höchste der Gefühle mit der Beziehung: Obwohl zwei Drittel eine haben, ist nur eine Person verheiratet und auch nur eine hat bereits ein Kind.

Hier wird sich bestimmt in den nächsten Jahren einiges ändern. Dann kann die Rubrik "Verlobt" hinzugefügt werden und "Ist schonmal auf einer Hochzeit abgestürzt". Für meinen Teil kann ich sagen: Wunderbarer Durchschnitt.

Sonntag, 16. März 2014

Ein botanischer Ausflug

Wie ihr wisst, bin ich stets auf der Suche nach neuen Stoffen, die der Psyche besondere Erlebnisse verschaffen. Allem voran Pfllanzen stehen dabei in meinem Fokus, gerne solche, die anregend wirkend. Das neuste Projekt ist eine Pflanze,  für die ich u.a. extra einen Ausflug in den botanischen Garten unternahm. Sehr schön dort, aber ich war schon fast daran, aufzugeben, ehe ich sie endlich in der letzten Ecke des Kakteenhauses entdeckte.




Man hätte glatt ein erstes Bündel Blätter pfücken können, um eine Probe zu kauen, aber das wäre freilich asozial. Da müssen wir andere Wege finden. Während ich weiter nach vielen alten Bekannten Ausschau hilt, die ich allerdings nicht fand, liefen mir dafür einige neue Freunde über den Weg, deren Namen besondere, nie dagewesene Eigenschaften verrieten:





Zurück in der Berliner Mitte, wurde ich schließlich eines großen Vorteiles meines Studiums gewahr, welcher mir nie zuvor aufgefallen war: Die Agrarbibliothek. Denn zum einen ist die Datenlage zur eingangs beschriebenen Pflanze im Internet ausgesprochen dünn, zum anderen lerne ich nicht selten sowieso zwischen all den Büchern, die Abhilfe versprechen. Und was für welche! Zum ersten Mal  war ich gerne in der Bibliothek, denn die Bauernbib ist ein wahrer Schatz des Wissens. So erfuhr ich, dass es wohl sehr lange dauern wird, ehe wir die erste kaubare Menge ("between 100 and 200g of leaves are typically chewed more than 3 or 4 hours" (1) - es handelt sich aber um frische Blätter) in unseren Händen halten werden. Obwohl mir der Satz Mut machte, dass bereits one "single mature leaf is said to produce an affect like a strong cup of coffee, but with accompanying euphoria"(1) und ihr wisst, wie Kaffee bei mir wirkt, zerstörte eine alte Dissertation über den Konsum in Ostafrika aus den Siebzigern viele Hoffnungen. Dort wurde beschrieben, dass im ersten Jahr Pflanzen eine Höhe von 30cm erreichen würden, im zweiten 50cm und erst nach vielen Jahren würden sie erntereif seien. Ob ich andere Ergebnisse haben könnte, ist fraglich. Versuchen will ich es trotzdem.

(1) Small, E., Top 100 Exotic Food Plants, 2012

Donnerstag, 6. März 2014

Nur der Titel stammt nicht von mir

Tja, werte Freunde, das F.A.Z.-Bashing geht weiter. Dort war vor einigen Wochen ein Kommentar erschienen, der sich, nachdem er feinsäuberlich etliche Vorteile aufgezählt hatte, gegen die Legalisierung von Knaster richtete, getreu dem Tonfall: "Legalisierung - Geht's noch?"
Daraufhin konnte ich gewissermaßen meine Feder nicht halten und schrieb einen Leserbrief,  mein erster der je veröffentlicht wurde!
Er hat es auf die zweite Seite geschafft, auch wenn er vielleicht literarisch nicht das größte sprachliche Meisterwerk ist, so ist es doch sehr wohl die ernste Meinung eines Achim Meister.