Montag, 30. Mai 2016

Single-Mangel

Das Leben eines Singels hat viele Vorzüge - sei es die freie Abendplanung, unbegrenzte Partymöglichkeiten, keinerlei Diskussionen, was die Einrichtung beträfe oder der stets voll Spannung ausgeführte Blick zum anderen Geschlecht, unsanktioniert versteht sich. Auch habe ich schon seit Monaten mit niemandem mehr gestritten: Carl und Axel sind eben meist einer Meinung. Zweifelsohne, solo zu sein, hat viele Vorteile.

Klar, es gibt auch Nachteile. Kochen und Filmeschauen ist alleine nur halb so lustig, gerade Abende in der Woche neigen zu gewisser Tristesse, auch war der Beischlaf schon mal besser. Alles machbar, aber eben nicht durchgehend toll.

Das Charakteristischte am Singlesein jedoch wohl ist: Man ist stets bemüht, es zu ändern, aller unbestreitbaren Vorteile zum Trotz. Deswegen sind Singles aktiver als Pärchen, oft sportlicher, schlanker und partyfreudiger. Jede Gelegenheit könnte ja die potentielle Situation beinhalten, in der man seinen zukünftigen Partner oder eine flüchtige Bekanntschaft trifft (Auch nicht immer das schlechteste). Darum geht es also Singles meistens: Gelegenheiten schaffen - auf der Couch jemanden zu treffen, ist eher unwahrscheinlich.

Ein engagierter Single wird sich also auf jede Feier begeben, auf die er eingeladen ist. So auch ich.

An einem langen Wochende kürzlich, boten sich allerhand solche Gelegenheiten. Ich war ich auf vier Feiern eingeladen. Zwei Gartenfeste, eine Party und eine Feier, die ich selber organisiert hatte (30,5!).

Die erste Feier jenes langen Wochenendes war auch gleich mal eine abendliche Geburtstagsfeier. Ich kenne die Gastgeberin nicht so gut, was meist den Vorteil mit sich bringt, dass man deren Gäste auch nicht so gut kennt - nicht immer die gleichen Nasen. Das schöne an der Party: Ein tolles Buffet, reichlich Alkohol, alter Hip Hop. Das doofe an der Party: Sieben Pärchen und ich. Nein, da war noch ein Typ, der alleine da war, weil seine Frau zuhause auf die Kinder aufpasste. Gesprächsthemen: Eigentumswohnungen und Karriereleitern. Ich setzte mich schon um Zwei nach Hause ab.

Das erste Gartenfest am Folgetag ist immer ein Kracher. Ihr kennt es alle schon und liebt es auch. Doch auch hier die gleiche Misere: Wo sind bitte die Single-Frauen zwischen 25 und 35? Bin ich vielleicht aus Frust dieses Jahr an der Bierbong so kläglich gescheitert?

Zwei Tage später meine Feier. Wie ihr wisst, habe ich sie sehr genossen. Laut meiner internen Zählung müssen, über den Tag verteilt, mindestens sechs Solo-Mädchen dagewesen sein, das ist schonmal mehr, als an allen anderen Feiern dieses Wochenendes zusammen. Bei mehr als vierzig Gästen aber auch nicht überbordend viel. Hinzukommt, das die Anzahl an Solo-Männern, wie üblich, diese Zahl deutlich überstieg. Und Solo-Männer viel länger dableiben, präsenter sind und viel mehr Alkohol trinken, zumeist. Aber wer im Glashaus sitzt.....

Sonntag, Klarkommen, noch ein Gartenfest. Auch hier große Hoffnungen, weil ich die Gastgeber nicht so gut kannte, also möglicherweise mal neue Gesichter. Doch jenes Fest war wirklich der Gipfel. Fast mehr Kinder als Erwachsene. Hübsche Frauen, aber nie ohne jemanden, der ihnen irgenwann gedankenverloren durch den Nacken streicht, um dann von der Holzvertäfelung der gemeinsamen Wohnung zu erzählen. Auch hier war die Eigentumswohnung ein beliebtes Gesprächsthema, neben dem Familienkombi freilich. Mein Bierkonsum blieb weit unterhalb des PoNR.

Ja, Freunde, ich glaube inzwischen auch, dass wir alt werden. Das merkt man meiner Ansicht nach nicht daran, dass wir nicht mehr ordentlich feiern könnten, wie viele böse Zungen manchmal behaupten. Im Gegenteil: Wir feiern vielleich seltener, aber dafür heftiger. Und ja, zugegeben, vielleicht fallen die Kater auch manchmal heftiger aus. 

An diesem Punkt stelle ich jedenfalls fest, dass wir kaum reifer geworden sind, gesoffen wird noch immer verschärft. Vielmehr merkt man es daran, dass es immer weniger Singles gibt. Erinnert ihr euch noch an das Ende der Schule? Den Beginn des Studiums? Da hatte man auf Parties ein-zwei Quotenpärchen, der Rest war ein ungebundener Haufen, zu allem entschlossen. Heute ist es eher umgekehrt.

Nun geht mir gerade durch den Kopf, ob ich mal eine Feier mache, zu der ich nur Nicht-Liierte einlade. Einfach so. Könnte eine merkwürdige Dynamik entfachen, würde mich echt interessieren, selbst ohne Hintergedanken. Ob ich genügend Leute zusammenbekäme? Ich habe da so meine Zweifel.

Freitag, 20. Mai 2016

DFB verbietet Bierdusche

Um Bier ging es im letzten Beitrag und mit Bier geht es weiter. Habe gerade erfahren, dass der DFB die traditionelle Bierdusche nach dem morgigen Pokalfinale verbieten will. Und das nicht weil Bierverschwendung eine Schande ist, nein wegen dem "Aktionsbündnis alkoholfrei Sport genießen".

Ich wage stark zu bezweifeln, dass der Dauerkarten-Besitzer Andreas "Absturz-Andy" Grabowski sich jetzt überlegen wird: "Ohhh toll nen Aktionsbündnis, da mache ich mit, werde das auch gleich mal auf der Frankfurter-Ultras Fanpage posten." Der Einzige dem das ganze eventuell ein schlechtes Gewissen macht, ist der Boris "Bärchen" Schmidt, der mit seinem Sohn im DKB-Familienblock sitzt und nun auf sein halben Liter Pils verzichtet. Danke, wieder ein Leben gerettet.

Und übrigens hat der DFB anscheinend kein Problem damit auf seinem eigenen Portal Fussball.de eine Reise für Amateurmannschaften nach Malle (16 Mann, 3 Tage, Hotel direkt am Ballermann) zu verlosen.

Quellen:

http://www.spiegel.de/sport/fussball/pokalfinale-dfb-verbietet-bvb-und-bayern-bierdusche-a-1093142.html

http://www.fussball.de/newsdetail/gewinnspiel-mit-alle-mann-zum-ballermann/-/article-id/142177#!/section/stage