Freitag, 16. Dezember 2016

Auf in die Königsklasse

Mit Freude haben wir vernommen, dass sich jAm in der literarischen Welt in gewohnt hohem Niveau zurückgemeldet hat. Wenngleich man es ihm am allermeisten nachsieht, dass für derartige Lesefreuden nur selten einmal Zeit zu erübrigen ist! In diesem Sinne heute von meiner Seite als ebenfalls gereifter Genießer einmal kein Beitrag der Kategorie „Politische Satire“, sondern aus der, stets seltenen, Gattung „Berauschende Eskapaden“. Jedenfalls habe ich eine solche hinter mir (Rein beruflich freilich) und freue mich direkt auf die nächste. Mit… Ja, mit euch!

 

Also Freunde, um es kurz zu machen, wir müssen uns dringend wieder treffen und natürlich feiern! Und weil wir eben entgegen angeblicher körperlicher Verfallserscheinungen meiner Ansicht nach jedes Jahr besser werden, sollten wir uns sogleich an der Königsklasse versuchen und VOR dem Partyabend des Jahres Party machen. Wer ist dabei, am 30.12. für einen Umtrunk zu mir zu kommen und danach die Nacht zum Tag zu machen? Wir wären Silvester dieses Jahr sowas von gut vorbereitet, außerdem macht es einfach Spaß auszugehen, wenn die ganzen Anfänger sich die Energien für den Folgeabend aufsparen wollen. Sollen sie machen. Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen!

 

Ganz zu schweigen davon, dass das Gerücht herumgeht, der Namensgeber dieses Blogs weile wieder im Reiche! Also?

Montag, 12. Dezember 2016

Der Blog ruft

Mir ist aufgefallen, dass seit meinem letzten Eintrag doch ein wenig Zeit ins Land gegangen ist. Unter anderem habe ich seit dem ein Weib geheiratet und ein Kind gezeugt. Zwei Unternehmungen die natürlich einen nicht unwesentlichen Teil meiner Freizeit für sich beansprucht haben, aber gewiss kann ich damit nicht über den Umstand hinwegtäuschen, meine geistigen Ergüsse in dieses elektronische Archiv vernachlässigt zu haben. Zumal mit Blick auf die hier vertretenen Themenbereiche wie "Politische Satire", "Das Neueste aus Wissenschaft und Forschung", „Menschen hautnah“ und nicht zu vergessen "Berauschende Eskapaden", einiges an literarischen Rohmaterial zur Hand gewesen wäre.

Als exemplarisches Ereignis, welches der letzten Kategorie zuzuordnen ist, sei der von Accelzio kürzlich organisierte Cocktailabend genannt, bei dem es sich eigentlich um ein harmloses Vorglühen zum Tanz handeln sollte. Auf jeden Fall unternahm ich den Versuch, mich vorwärts und anschließend wieder rückwärts durch die Cocktailkarte zu trinken. Leider war auf halber Strecke vorwärts etwas Sand im Getriebe und ich musste in einen recht willenlosen Leerlaufmodus umschalten, der auch durch aggressives Hornblasen nur sehr sporadisch unterbrochen werden konnte. Mit dem Hinweis auf meine langjährige Erfahrung in der Zunahme verschiedener Rauschmittel mache ich für das geschehene eine ungünstige Mondphase verantwortlich. Keinesfalls kommt mangelndes Training oder gar fehlender Kampfgeist als Grund in Frage.

Man munkelt, dass ich meine Konzentration voll und ganz auf meine Pflichten als junger Familienvater verlegt und alten Geistern abgeschworen habe. Doch um in die Kerbe von Accelzio's vorangegangenem Beitrag zu schlagen: Ich habe meine Erziehung in Sachen gepflegter Feierkultur  nicht vergessen und sehe es als meine Pflicht an, auch weiterhin das Ohr an den Puls Berliner Partynächte zu legen. Und was einem das Alter an Kraft nimmt, dass gibt es einem in Form von Erfahrung, bzw. in einem durch Seniorität gesteigerten Sex Appeal. Die Erfahrung schließt selbstverständlich auch eine erhöhte Leidensfähigkeit bei typischen Katerleiden ein. Auch muss bemerkt werden, dass zunehmende familiäre Verantwortlichkeiten das kompromisslosere Einleiten von Katergegenmaßnahmen erfordern.

So habe ich mich am Morgen nach dem besagten Cocktailabend bereits um 08.30 in den Keller zurückgezogen um mir gemächlich ein kühles Konterbier einzuflößen, anschließend dann noch ein großzügigen Ibuprofen-Snack verköstigt und pünktlich um 09.00 war ich dann körperlich und geistig soweit regeneriert, dass ich voller Elan und guter Laune als Hausherr zur Tat schreiten konnte, um in der Wohnung neues Laminat zu verlegen.

Beim nächsten Cocktailabend werde ich mich übrigens einfach so zur Abwechslung mal in der Rolle des gereiften Genießers probieren.

Freitag, 2. Dezember 2016

Älter in Berlin



Ihr wisst, dass ich mir in letzter Zeit sehr viele Gedanken zum Älterwerden machen. Seit dem 30. Geburtstag ist das bei mir so – naja, das geht nicht nur mir so. Irgendwie ist es meistens so, wenn ich Freunde zum Geburtstag frage, wie alt sie denn geworden sind, dann bekomme ich meistens ausweichende Antworten, in der Sache klar, in der Tonlage verhalten. Als wir die 20 Jahre füllten, war das noch anders. Da posaunte man stolz sein Alter heraus, wie ein Achtjähriger den man nach seinen Hobbies fragt. Doch irgendwie wird allen mit Anfang 30 mulmig. Jetzt wird’s ernst. Das Beste ist doch noch nicht vorbei, oder?

Ben* schickt sich ja gerade an, durch eine große Reise genau das zu beweisen. Ich versuche das jedes Wochenende in dunklen Kellern aus denen ich innerlich verdunkelt im Morgengrauen wieder herauswanke. Bei ZuBu würden wir einen solchen Beweis mal wieder ganz gerne sehen. Und jAm hat sich seinem Schicksal gefügt und ist in Punkte Ernsthaftigkeit einfach vorangegangen.

Zurück zum Thema Älterwerden. Denn mein Hobby, Substanzmissbrauch (Mit Substanzen und mit der eigenen) betreibe ich, allen Alterserscheinungen zum Trotz ungeniert weiter. Kürzlich führte es mich dabei in die Kalkscheune. Da war ich früher mal, lange her, eigentlich damals eher wiederwillig und heute daher auch umso mehr. Bin da folglich nie sonst mehr gewesen. Aber wenn da gerade einige Freude feiern und man zufällig am Samstagabend gerade eingeswingt ist: Sei’s drum. Klar, die Musik nicht zu vergleichen mit den typischen Berliner Elektro-Bunkern. Eher zum Mitsingen, auf zwei Tanzflächen jedenfalls. Das Ambiente eher klassisch, ein Innenhof, der hätte auch in Zehlendorf-Mitte sein können. 11 Euro Eintritt. Doch die Leute: Plötzlich waren wir mal wieder die tendenziell jüngeren. Nur, dass die anderen Leute auf einmal nicht mehr alt waren, wie damals. Sondern geschmackvoll angezogen. Männer in Hemden und mit Lederschuhen, Mädels in Kleidern, auf hohen Schuhen, Stiefeln oder gar hohen Stiefeln und nicht so ausschauend, als kämen sie gerade aus dem Fitnessstudio und hätten vergessen, die Socken über den Knöchel zu ziehen. Es hat mir so gut gefallen, dass ich entgegen meiner Art, einigen Damen einfach Komplimente gemacht habe. Ich glaube, sie haben das sogar gar nicht als Anmache empfunden und sich echt gefreut. Alles in allem echt mein Ding, ich hatte einen guten Abend und kam recht beiläufig hier und da ins Gespräch, außerdem schön „abgetanzt“, wie man mal in den 90er sagte. Wenn das so ist, dann werde ich gerne älter.

Nun kann es gut sein, dass ihr, zumindest aus Gewohnheit, gegen die Kalkscheune und Ü30-Parties protestieren werdet. So ganz unverständlich finde ich das auch nicht. So oder so muss aber bald wieder gefeiert werden, erst recht wenn Ben* wieder zurück ist und wo ZuBu wieder ein Leben hat. Spätestens zwischen den Jahren. Zunächst werdet ihr allerdings damit rechnen müssen, dass der Vorschlag der Kalkscheune noch mehrmals fallen wird.