Montag, 28. November 2011

Das Lissabon-Abenteuer

Schon seit einigen Tagen wollte ich diese Geschichte für mein zukünftiges Ich und eine eingeweihte Nachwelt erhalten:

Es ging nach Lissabon, eine Stadt von der ich viel gutes gehört hatte und es in Dutzenden Portugal-Aufenthalten nie geschafft hatte sie zu erkunden. Nach der Ankunft und tellergroßen Schweißflecken unter den Armen, welche einem großen Auto und einer kleinen Tiefgarage geschuldet waren, kamen wir in unser Hostel, was bei weitem das coolste war in dem ich je nächtigte, an. Nach einem guten Essen begann zur Geisterstunde der vom Hostel organisierte Pub-Crawl. Die Party fand überall auf der Straße vor den Kneipen statt. Da aber ja auch das Aufschärfen nicht zu kurz kommen sollte bestellte ich in den ersten zwei Kneipen ein großes Bier welches ich direkt per Sturztrunk in meinen Magen beförderte. Dies geschah nicht aus sportlichem Ehrgeiz sondern wegen den Türstehern die einen mit Glas nicht rausließen. In der dritten Kneipe entdeckte ich die überall vorhandenen Plastikbecher in welche man sein Bier umfüllen durfte. Das Trinktempo ließ deutlich nach. In einer kleinen Bar - Bar Nummer 5 oder so- mit Live-Djing trank ich mit einem Russen Tequila weil dieser kein Wodka mag (es gibt Sachen die gibt es gar nicht). Meine Schwester freundete sich mit dem DJ an der später noch einmal in einem Club auflegen sollte - Wir wussten wo später hin. Es folgt eine kleine Gedächtnislücke... Danach. Wir stehen von dem Club und erfahren dass es ein Gesetz gibt nach welchem Tanztempel in Lissabon zwischen 4 und 6 schließen müssen - was ein scheiß! Meine Schwester darf in den geschlossenen Club um aufs Klo zu gehen. Ich unterhalte mich angeregt mit dem Türsteher, wir beide finden in gebrochenem Englisch den gemeinsamen Nenner: Merkel is a Bitch! Meine Schwester kommt nicht wieder... Die Clubtür öffnet sich ein Typ guckt raus, sich in der Schlange um und zeigt auf mich. Der Türsteher führt mich in den Club - Nanu, normalerweise begleiten die einen doch eher hinaus. Meine Schwester hat über ihren Baumwollbeutel (Aufschrift: Tanzen ist auch Sport) zwei österreichische DJs kennen gelernt die vor 4 aufgelegt haben. Es folgen Freigetränke und Drogenfachgespräche in einem komplett leeren Club mit dem Besitzer, den Angestellten und den DJs. Um 6 geht es wieder los, es strömen Menschenmassen hinein, Musik wird lauter und besser. Schon ziemlich blau stolpere ich durch unzählige feiernde Menschen. Jeder Anflug von Müdigkeit wird mit einem Wodka-Energy im Keim erstickt. Den dritten bestelle ich mit: one Red Bull - Energy please. Ich bekomme trotzdem was ich will. Den fünften kippe ich komplett über die Bar. Der Barkeeper gibt mir umsonst einen neuen, da wir uns in der Zwangspause angefreundet hatten- sprich ich hab ihn angelallt das ich ihn total super finde weil er mir Alkohol gibt und das meiner Meinung nach der wichtigste Job der Welt ist. Die tanzenden Leute werden von mir eher als Bande betrachtet welche mich durch kontinuierliches gegenstolpern und zurückschubsen dahin bringen wo ich hin will. Dabei verbrenne ich mir zwei Finger der linken Hand an meiner eigenen Zigarette so heftig, dass die Narben noch immer zu sehen sind (2 Wochen ist das her). Irgendwann half kein Energy-Drink mehr und wir waren durch. Jegliche Orientierung weggesoffen konnte uns nur noch ein Taxi in gleißendem Tageslicht nach Hause bringen. Es waren weniger als 500 Meter und 11 Uhr Mittags. Das Ausschlafen des Rauschs dauerte bis 17.00 Uhr und wurde nur marginal durch eine den Boden saugende Putzfrau gestört.

Aus gegebenem Anlass beende ich diesen Bericht mit meinem ersten selbst erfundenen Smiley, dem Smokey :-L.oO

Samstag, 26. November 2011

Wie schätzt man eine Frau ein?

Neben der Bearbeitung der berühmten AFL, die seither mein Partyleben stark verbessert hat, habe ich mich in den letzten Wochen in der Uni verstärkt der Katalogisierung von Frauen gewidmet. Da wir alle wissen, dass  Dr. Simon Michaelis alias Rhymin Simon sehr provokativ feststellte, jede Frau sei käuflich und "nichts anderes als Ware", dachte ich mir, wenn dem nun wirklich so wäre, nach welchen Qualitäten würde ich rein äußerlich einen solchen Kauf dieser Ware festmachen bzw. wenn man jemanden gerade jemanden kennengelernt hat und zehn Minuten mit ihr agierte? Dabei kam ich für mich zu dem Schlusse, dass es genau vier Kriterien gibt, die jedes Weibchen zu einem gewissen Teil stets erfüllt, möglicherweise messbar auf einer kardinalen Verhältnisskala von 0 bis 100%. Diese vier Eigenschaften überschneiden sich zum Teil und bedeuten für jeden etwas anderes. Aber tatsächlich bildet dies meine Einschätzung sehr gut ab.

1. Schönheitsgrad: Makellosigkeit, zeitlose, ideale Schönheit. Jemand ist wirklich schön, wenn das nahezu "objektiv" ist, wie die Venus von Milo. Hoch gewachsen, schlank, reiner Teint, recht üppiger Vorbau, vielleicht blond - aber möglicherweise etwas langweilig. Aus Datenschutzgründen nenne ich übrigens keine Beispiele, aber wir alle wissen, dass es einschlägige Personen aus unserer Schule gab, auf die solche Definitionen zutreffen mögen. Beipiel aus der Promi-Welt: Penelope Cruz

2. Hotnessgrad/Geilheitsgrad: Sex-Symbole, attraktive Frauen, vielleicht mit einigen Makeln, die aber auch durch ihr Verhalten Schnackselei austrahlen. Üppiger bis riesiger Vorbau, lange Beine, Kleidung die wenig verdeckt und niemals kaschiert. Hierin weicht mein persönlicher Geschmack stark von dem vorherrschenden ab: Ich bevorzuge solche Damen, die weiblich-fruchtbar wirken und nicht dick sind, aber eine breite Hüfte/ein gebährfreudige Becken inklusive "mächtig Holz vor der Hütte" aufweisen. Wieder möchte ich auf Beispiele aus unserem Bekanntkreis verzichten. Beispiel des öffentlichen Lebens: Michaela Schaffrath früher.

3. Hübschheitsgrad: Hübsche Mädels sind nicht immer objektiv schön. Sie sind nicht makellos, aber sicherlich eher dünn als dick, oft besonders jugendlich wirkend. Vor allem das Gesicht spielt hier, im Gegensatz zu 1. und 2., eine große Rolle, die Figur ist eher durchschnittlich, erfüllt in jeden Falle keine 90-60-90 Kriterien. Meine Lieblings-Kategorie, das sind in aller Regel die Mädels, worin sich Männer verlieben. Beispiel aus der Promi-Welt: L. Meyer-Landrut

4. Niedlichkeit: Schüchternes Verhalten, eine süße Erscheinung, aber nicht durch die Ausstrahlung wie in 1.-3. (egal ob freiliwillig oder unfreiwillig) den Raum sofort einnehmend. Die Figur mag gar nicht mehr klassisch-weiblich-schlank sein, auch ist vielleicht das Gesicht nicht mehr so, dass auf einer Party alle Männer mit ihr tanzen wollen. Und doch gibt es einzelne, für die diese Frau alles ist. Vor allem durch ihre Art gewinnt sie die Herzen. Beispiel aus Film und Fernsehen: Karoline Herfurth

Wir müssen das mal bei Gelegenheit erörtern.

Mein Whatsapp ist erstmal kapputt, weil ich mein Handy komplett gelöscht habe, um mit Marco Jailbreaken zu üben. Erst ab nächsten Freitag werde ich wieder Whatsapp haben.

Mittwoch, 16. November 2011

Geburtstag haben...

...ist eines der schönsten Dinge im Jahr, mal abgesehen davon, dass einem einmal mehr vor Augen geführt wird, dass die Sanduhr des Lebens unaufhörlich weiterläuft. Ansonsten hat dieser bewusste Tag nur Vorteile, es ist, als dürfe man sich besonders viel mehr als sonst erlauben. Zum Beispiel wieder Alkohol trinken in meinem Falle. Gut, dass die anderen Beitragenden in diesem Blog in Kürze auch wieder ihren Ehrentag feiern dürfen.
Nein, ich war wirklich überrascht, wieviele Menschen dieses Jahr an mich gedacht haben. Klar, Facebook macht es einem ziemlich einfach, eine Gratulation zu übermitteln, so billig, dass ich mich bisher stets weigerte diese Form ernstzunehmen oder selbst jenes Medium in dieser Hinsicht zu nutzen. Doch die schiere Masse an Nachrichten und Pinnwandeinträgen freute mich doch sehr. Zur Party sind davon dann leider doch nicht alle gekommen, dafür viele, die vorher nicht ein "Happy Birthday" abgesetzt hatten. Und die liebsten Leute hatten mir sowieso schon alle im Laufe der Woche in Natura / am Telefon / via SMS gratuliert.
Nun, die Party. Meine Kritikpunkte daran sind hinlänglich bekannt, das Chaos mit der Musik, die ungebetenen Stressgäste, derer man sich jedoch schnell entledigte und natürlich meine eigene Unentspanntheit, welche mich die Feier erst zu späterer Stunde mit einem Schwips genießen ließ. Doch gelungen ist sie trotzdem, die Alkoholbilanz spricht für sich (30l Bier, 4l eigener Schnaps, einige Flaschen Wein).Auch die Höflichkeit der meisten Gäste ist besonders erwähnenswert: So viele, ich würde sie selbst als gute Freunde bezeichnen, fragten zuvor an, ob sie noch jemanden mitbringen könnten. Obwohl ich vorher in dieser Frage schon eine Blankovollmacht in der Einladung mitverschickt hatte, fragten sie alle wohlerzogen; alle Achtung! Trotz der guten Elternhäuser konnten sie alle ausrasten, wie es sich für echte Atzen gehört. Wir werden eben nicht nur älter, wir werden eben auch besser.
Ja, einmal im Jahr muss der ganze Trubel sein, das furchtbare Aufräumen am nächsten Morgen, als hätten Waffennarren eine neue Generation Granaten in Acikron durchgetestet. Schließlich kann man sich nun zurücklehnen und auf die WG-Parties der anderen hoffen.
Nicht wahr, ihr lieben?

Dienstag, 1. November 2011

Papandreous Befreiungsschlag

Weil Party weiterhin abwesend, heute mal ein ernsteres Thema, das mir seit Längerem auf den Nägeln brennt.

Wie haben sie nicht geschimpft, protestiert, leider manche, sicher wenige, auch randaliert. Die Opposition hat blockiert, Genralstreiks das Land lahmgelegt, die Presse den europäischen Partnern, allen voran dem reichen Norden, Geiz und Hetze vorgeworfen. Im Land schien bisweilen selbst die Staatsmacht damit überfordert, noch die Ordnung aufrechtzuerhalten, währrend an den Finanzmärkten die griechischen Papiere zu Junk-Bonds wurden mit astronomischen Riskoaufschlägen. Und ob mittlerweile in Athen wieder der Müll angeholt wird, habe ich bislang auch nicht herausbekommen können. Ja, um die Südostecke Europas sieht es schlecht bestellt aus.

Das ist gut verständlich. Wer würde momentan griechische Staatsanleihen kaufen? Wer wollte in der Haut der Menschen stecken, die plötzlich Gehaltseinbußen von 50% hinnehmen müssen oder gleich ihren Job verlieren? Wir würden alle auf die Straße gehen und verzweifelt sein. Und dann stellen sich die reichen Nordländer hin und stellen auch noch Forderungen.

Doch das Problem, das ahnen auch jene, die dieser Tage Steine schmeißen, friedlich demonstrieren (was wohl eindeutig die meisten sind) oder mit Sorgenfalten ein Glaserl Ouzo zu sich nehmen, ist nicht so einfach, dass da nur jemand etwas den Menschen wegnehmen möchte. Denn das, was viele Millionene Griechen über die Jahre bekommen haben, (die griechische Staatsquote ist eine der höchsten Europas und für eine entwickelte Wirtschaft eindeutig zu hoch) war eigentlich nie da. Ein Schuldenstand von mehr als 180% des BIP legt ein beredtes Zeugnis davon ab.
Dafür kann der Busfahrer in Korinth freilich nichts. Er mag zwar das vierfache verdienen wie sein Kollege in Sofia und selbst mit mitteleuropäischen Standards nicht schlecht dastehen, aber soll er die Annahme seines Lohns verweigern? Nein. Der Karren Griechenland ist langsam von vielen kleinen Akteuren über Jahre an die Wand gefahren worden, dafür sind die wenigsten direkt verantwortlich. Vielleicht ein Beamter, der schon wieder eine Baugenehmigung an eine befreundete Firma vergeben hat und eine selten genutzte Straße erbauen ließ. Diejenigen, die die Bilanzen schönten, um der Gemeinschaftswährung beitreten zu können. Viele mehr, aber auch viele, die hart arbeiteten, einen vernünftigen Lohn bekamen, so empfanden sie es zumindest (Man vergleicht sich eben nicht mit Bulgarien), denen nun alles gekürzt wird. Nebenher steigen auch noch Mieten und Lebenshaltungskosten, weil die um Geld ringenden Firmen natürlich alles versuchen, um nicht auch Bankrott zu gehen. Da haben wir den griechischen Bauernsalat mit Schafskäse und Oliven.
Die Schuldigen, sofern sie denn überhaupt greifbar wären, werden niemals auch nur 1% der Gesamtverschuldunlg tilgen können, weil es, bis auf einige große Steuerhinterzieher, eben wie gesagt kleine Würmchen sind, die selber nicht gut dastehen. Vielleicht erwischt man ja noch einen Teil der Steuerhinterzieher, aber das wird die griechische Tragödie nicht beenden können.

Und das ist der Punkt, wo Papandreou mit ins Spiel kommt. Dieser getriebene Mann, von Europa unter Druck gesetzt, versucht nun, was zwanzig Jahre lang vergessen wurde. Dafür steht er am Pranger. Er weiß, das er in einer Zwickmühle sitzt, nur darum, das allerschlimmste abzuwenden, kann es noch gehen. Nimmt er die Hilfe der EU an, muss er sein Land totsparen. Ohne diese geht Griechenland bankrott, könnte aber wieder neu anfangen, in fünf, zehn Jahren vielleicht. Kein Ökonom ist sich sicher, was der bessere Weg wäre.

Nach Wochen, an denen die Wiege der Demokratie am Rande des Chaoses zu stehen schien, will er nun diese Entscheidung nicht mehr alleine tragen. Der Zeitpunkt, die Art, seine Informationspolitik mögen ungeschickt gewesen sein, vielleicht gar falsch, aber ich habe vollstes Verständnis für diesen Schritt. Weil nun zum ersten Mal all jene gefordert sind, die ihn und seine unvermeidliche harte Sparpolitik immer kritisierten. Welchen Vorschlag habt ihr denn, griechische Gewerkschaften? Den Flugverkehr lahmlegen, weil wir damit vielleicht den Tourismus ankurbeln können? Wohl kaum. Die wahren griechischen Patrioten werden in dieser Stunde geboren.

Keiner weiß, was nun zu tun ist. Einige, tendenziell zähle ich mich eher zu dieser Gruppe (dank meines Baccalaureus darf ich mich ja auch als Ökonom bezeichnen), sehen in der Insolvenz und dem Verlassen der Euro-Zone trotz vieler unbekannter Folgen eine neue Chance für Griechenland, wenn das Volk diesen Schritt billigt. Andere denken, dass Griechenland Sparen und Rezession lieber hinnehmen sollte, um die anderen nicht anzustecken und selber am Tropf des EFSF genesen kann. Was richtig ist, werden wir nie erfahren. Doch die Geschichte wird trotzdem geschrieben werden. Mit einem schwärmerischen Gedanken an kühlen Retsina wünsche ich diesem sympatischen Land im Süden Europas, dass sie sich bald entscheiden, welchen Weg sie gehen wollen und ihn dann, gemeinsam entbehrungsreich meistern.