Es ging nach Lissabon, eine Stadt von der ich viel gutes gehört hatte und es in Dutzenden Portugal-Aufenthalten nie geschafft hatte sie zu erkunden. Nach der Ankunft und tellergroßen Schweißflecken unter den Armen, welche einem großen Auto und einer kleinen Tiefgarage geschuldet waren, kamen wir in unser Hostel, was bei weitem das coolste war in dem ich je nächtigte, an. Nach einem guten Essen begann zur Geisterstunde der vom Hostel organisierte Pub-Crawl. Die Party fand überall auf der Straße vor den Kneipen statt. Da aber ja auch das Aufschärfen nicht zu kurz kommen sollte bestellte ich in den ersten zwei Kneipen ein großes Bier welches ich direkt per Sturztrunk in meinen Magen beförderte. Dies geschah nicht aus sportlichem Ehrgeiz sondern wegen den Türstehern die einen mit Glas nicht rausließen. In der dritten Kneipe entdeckte ich die überall vorhandenen Plastikbecher in welche man sein Bier umfüllen durfte. Das Trinktempo ließ deutlich nach. In einer kleinen Bar - Bar Nummer 5 oder so- mit Live-Djing trank ich mit einem Russen Tequila weil dieser kein Wodka mag (es gibt Sachen die gibt es gar nicht). Meine Schwester freundete sich mit dem DJ an der später noch einmal in einem Club auflegen sollte - Wir wussten wo später hin. Es folgt eine kleine Gedächtnislücke... Danach. Wir stehen von dem Club und erfahren dass es ein Gesetz gibt nach welchem Tanztempel in Lissabon zwischen 4 und 6 schließen müssen - was ein scheiß! Meine Schwester darf in den geschlossenen Club um aufs Klo zu gehen. Ich unterhalte mich angeregt mit dem Türsteher, wir beide finden in gebrochenem Englisch den gemeinsamen Nenner: Merkel is a Bitch! Meine Schwester kommt nicht wieder... Die Clubtür öffnet sich ein Typ guckt raus, sich in der Schlange um und zeigt auf mich. Der Türsteher führt mich in den Club - Nanu, normalerweise begleiten die einen doch eher hinaus. Meine Schwester hat über ihren Baumwollbeutel (Aufschrift: Tanzen ist auch Sport) zwei österreichische DJs kennen gelernt die vor 4 aufgelegt haben. Es folgen Freigetränke und Drogenfachgespräche in einem komplett leeren Club mit dem Besitzer, den Angestellten und den DJs. Um 6 geht es wieder los, es strömen Menschenmassen hinein, Musik wird lauter und besser. Schon ziemlich blau stolpere ich durch unzählige feiernde Menschen. Jeder Anflug von Müdigkeit wird mit einem Wodka-Energy im Keim erstickt. Den dritten bestelle ich mit: one Red Bull - Energy please. Ich bekomme trotzdem was ich will. Den fünften kippe ich komplett über die Bar. Der Barkeeper gibt mir umsonst einen neuen, da wir uns in der Zwangspause angefreundet hatten- sprich ich hab ihn angelallt das ich ihn total super finde weil er mir Alkohol gibt und das meiner Meinung nach der wichtigste Job der Welt ist. Die tanzenden Leute werden von mir eher als Bande betrachtet welche mich durch kontinuierliches gegenstolpern und zurückschubsen dahin bringen wo ich hin will. Dabei verbrenne ich mir zwei Finger der linken Hand an meiner eigenen Zigarette so heftig, dass die Narben noch immer zu sehen sind (2 Wochen ist das her). Irgendwann half kein Energy-Drink mehr und wir waren durch. Jegliche Orientierung weggesoffen konnte uns nur noch ein Taxi in gleißendem Tageslicht nach Hause bringen. Es waren weniger als 500 Meter und 11 Uhr Mittags. Das Ausschlafen des Rauschs dauerte bis 17.00 Uhr und wurde nur marginal durch eine den Boden saugende Putzfrau gestört.
Aus gegebenem Anlass beende ich diesen Bericht mit meinem ersten selbst erfundenen Smiley, dem Smokey :-L.oO