Donnerstag, 30. Januar 2014

Die Liste

Jeder hat Dinge im Leben, die er einmal unbedingt machen möchte. Einiges hat man davon vielleicht schon getan, sei es der erste Vollsuff, Zusammenziehen mit Freunden oder der Versuch, Döner Kebab einmal komplett selber zu machen. Bevor jetzt irgendjemand "Challenge Accepted" brüllt, möchte ich erwähnen, dass einer meiner Vorgesetzten bei der Bundeswehr, Oberfeldwebel P**is (Datenschutz wird wie immer großgeschrieben, aber er hieß wirklich so), davon sprach, dass es einige Dinge im Leben eines jeden Mannes gäbe, die man mal gemacht haben müsse. Naja, ich kann mich nur noch daran erinnern, dass Analverkehr -ja ausgerechnet OFw P**is muss das vorschlagen- auch dabei war und das wollen wir nun ja mal wirklich nicht zur Challenge anregen, geschweige denn hier nachprüfen. Also Freunde, behaltet eure persönlichen Listen, egal ob da nun Asiatinnen, Negerinnen oder "nur" Models draufstehen, bitte für euch. Auch die "Murtaugh"-Liste, wie sie bei HIMYM vorgeschlagen wurde, taugt nur zum Teil, schließlich ist ihr Kernanliegen vor allem, zu beweisen, dass man für das meiste doch noch nicht zu alt ist. Wir, als Vorreiter der "Forever Young"-Generation müssen uns darum ja wirklich nicht scheren.
 Obwohl Pfiffy und ich vor allem noch den Plan hegen, mindestens einen Turm der Elisabethkirch in Marburg zu erklimmen, will ich anregen, an dieser Stelle die Liste auf das Thema "Drogen, die ich mal nehmen muss" zu beschränken. Sofern jedes Blogmit-glied für sich persönlich einverstanden ist, verschiedene der aufgeführten Substanzen zumindest einmal zu nehmen, ergäbe sich eine Matrix zur Bewertung und zum Abhaken. Da es sich schließlich um sensible Daten handelt und es bereits so ist, dass dank Benni die meisten Besuche unseres Blogs von extern auf einen dubiosen Bezugstipp für irgendwelche Chemo-Drogen zurückgehen, habe ich jene mal im folgenden ausgelagert:

Eine Liste für den Spaß

Heute abend möchte ich das gerne mal mit euch erörtern.

Samstag, 25. Januar 2014

Die Wurstmafia

Ich befinde mich seit etwa zwei Wochen auf einer Mission, ich nenne sie "Projekt U80". Alles begann beim duschen nach einem Beachvolleyball Training. Ein Mitspieler guckte mich von der Seite an und kommentierte: "Ich sehe du hast dir auch einen Neujahrsbauch zugelegt". Wieder zu Hause holte ich die Waage aus dem Schrank und die bestätigte, die 80 kg die ich immer angebe wenn ich nach meinem Gewicht gefragt werde, sind nicht mehr wahrheitsgemäß. Projekt U(nter)80 war geboren. Um das ganze systematisch anzugehen googelte ich meinen Kallorienbedarf (2800 kcal) den Brennwert von Körperfett (7000 kcal) und den Brennwert von allen möglichen Lebensmitteln die ich gerne esse.
In den Serverschränken von Google haben diese Anfragen anscheinend mein vorhandenes Profil nachhaltig verändert. Aus "gebildet, gut aussehend, abenteuerlustig, Großstädter, drogenaffin" wurde "dicker looser". Hatte Google mir bisher Werbung wie:

  Handgemachte Lederschuhe - Für den Mann der schon alles hat
Luxusresort auf den Malediven - Wenn der Preis keine Rolle spielt
Rolex - Zeitlose Luxusuhren

präsentiert, änderte sich das schlaghaft:


Ich bin nun wohl zu zwei Drittel fett und zu einem Drittel einsam. Zum Glück gibt es ja für jeden ein entsprechendes Internetangebot, worauf mich google zum Glück ja auch gleich aufmerksam macht:




Mein neues Profil wurde wohl auch an die international operierende Wurstmafia weitergeleitet. 
Als diese auch noch erfuhren, dass ich mich gerade über kalorienarmes Essen informiere, wurden sofortige Gegenmaßnahmen eingeleitet. Seitdem werde ich überall von Wurstwerbung überschüttet:




Sogar besonders perfide Methoden wie das Verknüpfen mit Bier werden angewandt. Alles nur damit ich der Wurst treu bleibe.



Es ist mir ein absolutes Rätsel wie die Wurstmafia es geschafft hat, aber sie sind sogar in meinen Fernseher:


Wer kann schon dem 1,6 Kilogramm-Mett-Kombiangebot (0,8 kg grob und 0,8 kg fein) widerstehen?

Ich werde den restlichen Tag wohl damit verbringen mir mein altes Leben zurück zu ergoogeln. Dazu gibt es Wurstersatz aus Tofu - Suck on that, Wurstmafia!  



Dienstag, 14. Januar 2014

Sturmfrei

Man lasse sich das Wort auf der Zunge zergehen. Was hat nicht allein der Klang dieses Begriffes früher für Glücksgefühle ausgelöst! Sturmfrei - das hieß schnell Einkaufen fahren, Bier, Chips und irgendwas womit man die Mädels dicht bekommt. Wer denkt nicht an American Pie, Project X, Superbad. An ungewohnte Freiheit, an das Gefühl, behütet zu sein und doch einmal Fünfe gerade sein zu lassen. Und daran, ob nicht die Hübsche aus der Parallelklasse vorbeikommt. War man selber nicht der Glückliche, Hotel Mama einmal ohne Personal zu erleben, war es vielleicht ein Kollege, auch wenn die Eltern nur einen Tag für eine Kurzreise weg waren, gleiche Prozedur, Einkaufen, Bier, Chips, Grill, gute Laune, jemanden mit iPod und schon konnte man sicher sein, dass Axel in die Büsche bricht.

Auch wenn diese Zeiten vorbei sind, der Papst längst aus den Büschen verschwunden ist (aber doch ab und an seinen päpstlichen "Segen" spendet) und wir nicht mehr auf Glücksereignisse warten müssen, die unsere Zehlendorfer Elternhäuser zur Partyzone verwandelten, bei denen übrigens immer einige schöne Stories für die nächsten Wochen Palawer vor dem Schulportal herauskamen, der schöne Klang von "Sturmfrei" löst immer noch einiges in uns aus.

Als ZuBu letzte Woche via Whatsapp bekannt gab ("Ich sage nur drei Worte"), er habe sturmfrei, ließ die begeisterte Reaktion seiner Jünger nicht lange auf sich warten. Dass er mittlerweile in seiner eigenen Dachgeschosswohnung lebt, mit seinem von ihm auserwählten Fräulein, sein eigenes Geld hat - plötzlich war es vergessen. Die drei Musketiere waren wieder Jugendliche und eine sturmfreie Zeit hat man damals niemals ungenutzt gelassen.
Nachdem man noch gemeinsam sportlich gewesen war, ein Weißbier gekippt hatte, war es an der Zeit, im ZuBuZentrum unsportlich zu werden. 36 Stunden hartes Gammeln. Wie früher. Nur die Mädels fehlten noch. Aber eins nach dem anderen.
Da wir früher, zu Schulzeiten, nie gemeinsam abgehangen haben, schlicht und einfach, weil wir drei uns noch gar nicht kannten (ZuBu und Ben* aber schon), fehlten allerdings die üblichen Uralttraditionen, die Männerrunden meistens so haben: Mariokart, Netzwerkparty, Playstation und der Genuss von Fusel oder vergleichbaren. Das war positiv. So konnte man sich gleich dem Grillen (9. Januar!) und Saufen von leckeren Getränken zuwenden. Das taten wir. Im Fernsehen schauten wir anschließend, wie die Party abgelaufen wäre, hätten wir das ganze auf Crackslist gepostet (Project X). Ein Joint hatte solch einen überflüssigen Elan zum Glück verhindert.
Dank Ben*s optimaler Vorbereitung mit mehreren Kilo Fleisch und Kohle musste insgesamt eigentlich nur stetig für den Bierfluss eingekauft werden. Der Verkäufer des Spätkaufes an der Karl-Marx-Str. erlebte mich dafür zweimal: In der Nacht mit Fahne Bier kaufend, am nächsten Morgen mit noch schlimmerer Fahne Bier kaufend. An diesem Abend allerdings gingen wir dann das notwendige Bier mit echt schlimmer Fahne woanders kaufen - langsam wurde das ja echt peinlich.
Kaum hatte der zweite Tag mit Schnaps begonnen, war es Zeit mal etwas Produktives zu veranstalten. Also nahmen wir Pilze. Die schmeckten zwar richtig widerlich, dafür nahm Ben* einen roten Kopfhörer auch als wirklich sehr rot war. Toll. Ansonsten hielten sich die Wirkungen sehr in Grenzen.

Unerwartete Gelegenheit
Zum Glück ist wenigstens auf Alkohol Verlass. Nachdem ZuBu und ich einen Abstecher in einen Berliner U-Bahn-Schacht gemacht hatten, der echt spannend war, weil ein Zug vorbeirauschte, konnte man dann auch endlich sagen, dass ich einen Zustand erreicht hatte, wie er für eine Sturmfrei-Party angemessen ist. Pfiffy gestand, dass er aufgrund der angeblich permanenten Gefahr von Weegees keine Stringtangas mehr trage und er eine "übelst gute Männernutte" wäre, während Benni uns das Steak briet. Als die Gäste kamen, war der Weihnachtsbaum illuminiert und ich gut dicht, so dicht, dass alle Versuche des Abends mit unserem polnischen Gast einige Sätze auf Englisch zu wechseln nicht immer im Desaster, doch zumindest in allgemeiner Erheiterung endeten.

Als ich am nächsten Morgen den Ort des Geschehens verließ, freute sich eigentlich nur meine Leber, dass Sturmfreiparties noch nie ein Zustand von Dauer gewesen waren. Sturmfrei hat seinen Klang mehr als nur behalten. Es wird wieder passieren und das Schöne heutzutage ist, dass wir es nun selber in der Hand haben.