Dienstag, 29. Juli 2014

Zeit, mal die Früchte zu genießen

Was hat das mit Deutschland zu tun?
Dem allgemeinen Überschwang, was die Bewertung unseres geliebten Staates angeht, ist es ja derzeit ziemlich schwer zu entrinnen. Wie ihr wisst, bin ich als schon immer glühender Patriot auch überhaupt nicht gewillt, dem irgendwie zu entkommen zu wollen. Im Gegenteil, täglich setze ich mich bewusst einer ordentlichen Dosis Deutschtum aus und reife damit Schritt für Schritt zu noch mehr Eichenfestigkeit heran.

Vom alten Gejammer (auf schon immer hohem Niveau) und Pessimismus scheint derzeit nicht soviel übrig zu sein. Was ich echt mal wohlttuend finde.

Das typisch Deutsche Gejammer, von dem ja immer gesagt wird, es sei ein Deutscher Wesenszug, will ich momentan eher als gepflegte Selbstironie mit einem verschmitzten Zwinkern verstanden wissen. Ach kommt, Kinder, Deutschland kritisieren ist sowas von out! Haben wir Jahrzehntelang gemacht. Überlasst das einfach fortan der taz, die machen das von Berufswegen ohnehin besser. Jetzt ist es mal Zeit, die Früchte der andauernden Unzufriedenheit mit unserem Gemeinwesen zu ernten, die nämlich dazu führte, dass sovieles besser ist als früher und vor allem besser ist als in anderen Ländern. Lediglich ZuBu, als ZUkünftigen, aber eben nicht derzeitigem,  BUndeskanzler und überzeugtem, wenn auch stets parteiikritischen Sozialdemokrat, will ich es zugestehen, unsere Regierung, jedoch nicht das Land, weiter zu verdammen. Ich finde sie ja auch nicht so toll. Aber man gewinnt derzeit nicht selten den Eindruck, das Ausland beneide uns trotzdem darum, lieber von Merkels Zaudertruppe geführt zu werden, als von Berlusconis, Le Pens, Camerons oder farblosen Hollandes.

Wo man auch hinschaut, auf allen Gebieten geht es dem Reich derzeit blendend: Wirtschaftlich, sportlich, technologisch, rechtsstaatlich, vielleicht nicht millitärisch, aber das könnten wir auch, wenn wir es wollten, Kohle haben wir genug und um unsere Wehrtechnologie reißt sich sowieso die ganze Welt. Das Ansehen der neuen Fussballweltermeister ist nicht nur der sportlichen Leistungen wegen so glänzend, nein, es ist es auch, weil vielerorts im Ausland die Deutschen Tugenden dafür verantwortlich gemacht werden; ein Punkt, der sicherlich nicht alleine ausschlaggend ist, aber eben dafür auch nicht vollkommen bedeutungslos sein wird.

Der Erfolg gibt dem Sieger recht und macht die, manchmal sicher berechtigten, Zweifel vergessen: Das jahrelang uns prognostizierte Schrumpfen unseres Staates hat in den letzten Jahren nicht stattgefunden, entahm ich kürzlich der Zeitung. In den letzten drei Jahren war Deutschland das größte Einwanderungsland der Welt nach Amerika, welches ja ein solches per Definition ist. Deutschland wächst also. Das sind mal Nachrichten! Dieser Trend muss nicht anhalten, aber ich hoffe sehr darauf, dass wir so viele neue Deutsche dazu gewinnen können. Deutsche, die vielleicht nicht klischeehaft aussehen wie die Germano-Bösenwichte mit Namen Hans bei James Bond, dafür aber unser Land weiter bunter, liberaler, noch stärker und vielseitiger machen.

Was nun das alles mit der Abbildung zu tun hat, welche ich hier eingangs zeigte? Nun, jener Lampenschirm stammt aus der City-West und wurde mir von einem übermütigen Fan während der Feierlichkeiten zum vierten Deutschen Weltmeistertitel überreicht. Er gehört zu einer Siemens-Ampelanlage. Damit symbolisiert er vier Dinge:

-Unter tausenden friedlich feiernden Fußballanhängern/Feiergängern/Deutschen/Erdlingen sind immer ein paar Idioten, die übertreiben
-Man kann an Abenden des Rausches auch mal fünfe gerade sein lassen, ey spieß hier nicht rum, mann!
-Deutsche Wertarbeit und die pulsierende Deutsche Wirtschaft, die durch einen engagierten Mitbürger einmal mehr angekurbelt wurde
-Nachdem uns die ganze Welt huldigt, wir das genießen und es uns ja sowieso ziemlich gut geht, will ich das unbefugte Abmontieren des Ampelschirms mit einem Zitat rechtfertigen, dass -neidlos anerkannt- in der Urhebersprache immer noch am besten klingt: ..."because we can"!

Sonntag, 6. Juli 2014

Fusion Hot-Box 2.0


Wie wir ja bereits seit längerer Zeit wissen, sind gewisse Rieten und Regeln bei Gebrauch von gewissen Substanzen unerlässlich. Da wir uns an solche Weisheiten und an Traditionen im Allgemeinen natürlich halten, wurde auch dieses Jahr auf der Fusion eine Hot-Box abgehalten und natürlich wurde das Geschehen  wieder in einem selbst gezeichneten Kunstwerk festgehalten. Ich präsentiere die Fusion Hot-Box 2.0:


Fusion Hot-Box 2.0 
Für alle Leser, die nicht dabei sein konnten und als Auffrischung unserer Erinnerungen, hier noch einmal kurz wie es dazu kam und was dann geschah...

Wetterkapriolen zwangen uns in den Zauberwald. Nach anfänglicher Enttäuschung, wurde doch noch eine kleine Holzhütte als Unterschlupf gefunden. Hier konnte gemütlich gebaut und geraucht werden. Eine kurze Inventur der Bestände ergab, dass wir trotz vieler Joints nicht sonderlich viel Kraut verraucht hatten. Also wurde mal nen richtiges Gerät gebaut und sogleich feierlich, unter Einhaltung aller in Betracht kommenden Regularien, gesmöckert. Kurz später nickten zwei der drei Beteiligten in der Hütte ein. Ein schöner, ruhiger Moment inmitten der ganzen Feierei. Doch die Besinnung hatte ein jähes Ende. Zwei ziemlich aufgedrehte Mädels stürmten unseren Unterschlupf und quasselten auf uns ein. Auch wenn es nicht zugegeben wurde, vermutet man immer noch, dass sie schnurstracks aus dem Speedboot (ein Boot in dem immer irgendjemand saß und Speed sniefte) zu ins in die Hütte gekommen waren. Wir versuchten zu erklären, dass wir gerade mega-breit seien und uns hier nur eine kurze Pause gönnten. Es gab jedoch kein Pardon. Eines der Weibchen zwang Fiffi einen Tip zu bauen und pöbelte dabei recht viel rum: "Was ist den mit euch los, warum sagt ihr nichts?", "Man seid ihr langweilig!" und "Ey Alter leuchtest du die ganze Zeit deinen Schwanz an, während du den Tip rollst?" In anderen Spähren schwebend wurde jeder Kommentar einfach mit einem grenzdebilen Lächeln beantwortet. Die mit Fiffis Hilfe gebaute Tüte wurde natürlich sofort geraucht. Der Autor wurde aus seinem eigenen kleinen Universum nur ganz kurz zurück in die Hütte gebeamt, als das zweite Mädel Pilze hervorholte und sich nach Dosierungsempfehlungen erkundigte. Es wurde sehr wenig gesprochen und nach vollbrachter Intoxikation verschwanden die Mädels auch wieder schnell in Richtung Speedboot. Wer kann es ihnen verdenken. Das ganze Ausmaß unserer Breitheit wurde mir erst anschließend, als ich wieder halbwegs klar denken konnte, bewusst. Ich bemerkte: da quetschen sich zwei Mädels in gebärfähigem Alter zu uns in eine sehr kleine, kuschlige Hütte mitten im Zauberwald, bringen Gras und Pilze mit, teilen das Ganze mit uns und ich habe keine Ahnung wie die beiden aussahen. Ich habe keine Erinnerung an Gesicht oder Körperbau, an einfach gar nichts. Der tief im Stammhirn verankerte Auscheck-Trieb (auch Glotz-Trieb genannt) war völlig abgetötet. Ich vermute, ich habe einfach nicht geguckt, vielleicht sogar die ganze Zeit die Augen geschlossen gehabt. Mann oh Mann müssen wir breit gewesen sein!