Freitag, 16. Dezember 2016

Auf in die Königsklasse

Mit Freude haben wir vernommen, dass sich jAm in der literarischen Welt in gewohnt hohem Niveau zurückgemeldet hat. Wenngleich man es ihm am allermeisten nachsieht, dass für derartige Lesefreuden nur selten einmal Zeit zu erübrigen ist! In diesem Sinne heute von meiner Seite als ebenfalls gereifter Genießer einmal kein Beitrag der Kategorie „Politische Satire“, sondern aus der, stets seltenen, Gattung „Berauschende Eskapaden“. Jedenfalls habe ich eine solche hinter mir (Rein beruflich freilich) und freue mich direkt auf die nächste. Mit… Ja, mit euch!

 

Also Freunde, um es kurz zu machen, wir müssen uns dringend wieder treffen und natürlich feiern! Und weil wir eben entgegen angeblicher körperlicher Verfallserscheinungen meiner Ansicht nach jedes Jahr besser werden, sollten wir uns sogleich an der Königsklasse versuchen und VOR dem Partyabend des Jahres Party machen. Wer ist dabei, am 30.12. für einen Umtrunk zu mir zu kommen und danach die Nacht zum Tag zu machen? Wir wären Silvester dieses Jahr sowas von gut vorbereitet, außerdem macht es einfach Spaß auszugehen, wenn die ganzen Anfänger sich die Energien für den Folgeabend aufsparen wollen. Sollen sie machen. Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen!

 

Ganz zu schweigen davon, dass das Gerücht herumgeht, der Namensgeber dieses Blogs weile wieder im Reiche! Also?

Montag, 12. Dezember 2016

Der Blog ruft

Mir ist aufgefallen, dass seit meinem letzten Eintrag doch ein wenig Zeit ins Land gegangen ist. Unter anderem habe ich seit dem ein Weib geheiratet und ein Kind gezeugt. Zwei Unternehmungen die natürlich einen nicht unwesentlichen Teil meiner Freizeit für sich beansprucht haben, aber gewiss kann ich damit nicht über den Umstand hinwegtäuschen, meine geistigen Ergüsse in dieses elektronische Archiv vernachlässigt zu haben. Zumal mit Blick auf die hier vertretenen Themenbereiche wie "Politische Satire", "Das Neueste aus Wissenschaft und Forschung", „Menschen hautnah“ und nicht zu vergessen "Berauschende Eskapaden", einiges an literarischen Rohmaterial zur Hand gewesen wäre.

Als exemplarisches Ereignis, welches der letzten Kategorie zuzuordnen ist, sei der von Accelzio kürzlich organisierte Cocktailabend genannt, bei dem es sich eigentlich um ein harmloses Vorglühen zum Tanz handeln sollte. Auf jeden Fall unternahm ich den Versuch, mich vorwärts und anschließend wieder rückwärts durch die Cocktailkarte zu trinken. Leider war auf halber Strecke vorwärts etwas Sand im Getriebe und ich musste in einen recht willenlosen Leerlaufmodus umschalten, der auch durch aggressives Hornblasen nur sehr sporadisch unterbrochen werden konnte. Mit dem Hinweis auf meine langjährige Erfahrung in der Zunahme verschiedener Rauschmittel mache ich für das geschehene eine ungünstige Mondphase verantwortlich. Keinesfalls kommt mangelndes Training oder gar fehlender Kampfgeist als Grund in Frage.

Man munkelt, dass ich meine Konzentration voll und ganz auf meine Pflichten als junger Familienvater verlegt und alten Geistern abgeschworen habe. Doch um in die Kerbe von Accelzio's vorangegangenem Beitrag zu schlagen: Ich habe meine Erziehung in Sachen gepflegter Feierkultur  nicht vergessen und sehe es als meine Pflicht an, auch weiterhin das Ohr an den Puls Berliner Partynächte zu legen. Und was einem das Alter an Kraft nimmt, dass gibt es einem in Form von Erfahrung, bzw. in einem durch Seniorität gesteigerten Sex Appeal. Die Erfahrung schließt selbstverständlich auch eine erhöhte Leidensfähigkeit bei typischen Katerleiden ein. Auch muss bemerkt werden, dass zunehmende familiäre Verantwortlichkeiten das kompromisslosere Einleiten von Katergegenmaßnahmen erfordern.

So habe ich mich am Morgen nach dem besagten Cocktailabend bereits um 08.30 in den Keller zurückgezogen um mir gemächlich ein kühles Konterbier einzuflößen, anschließend dann noch ein großzügigen Ibuprofen-Snack verköstigt und pünktlich um 09.00 war ich dann körperlich und geistig soweit regeneriert, dass ich voller Elan und guter Laune als Hausherr zur Tat schreiten konnte, um in der Wohnung neues Laminat zu verlegen.

Beim nächsten Cocktailabend werde ich mich übrigens einfach so zur Abwechslung mal in der Rolle des gereiften Genießers probieren.

Freitag, 2. Dezember 2016

Älter in Berlin



Ihr wisst, dass ich mir in letzter Zeit sehr viele Gedanken zum Älterwerden machen. Seit dem 30. Geburtstag ist das bei mir so – naja, das geht nicht nur mir so. Irgendwie ist es meistens so, wenn ich Freunde zum Geburtstag frage, wie alt sie denn geworden sind, dann bekomme ich meistens ausweichende Antworten, in der Sache klar, in der Tonlage verhalten. Als wir die 20 Jahre füllten, war das noch anders. Da posaunte man stolz sein Alter heraus, wie ein Achtjähriger den man nach seinen Hobbies fragt. Doch irgendwie wird allen mit Anfang 30 mulmig. Jetzt wird’s ernst. Das Beste ist doch noch nicht vorbei, oder?

Ben* schickt sich ja gerade an, durch eine große Reise genau das zu beweisen. Ich versuche das jedes Wochenende in dunklen Kellern aus denen ich innerlich verdunkelt im Morgengrauen wieder herauswanke. Bei ZuBu würden wir einen solchen Beweis mal wieder ganz gerne sehen. Und jAm hat sich seinem Schicksal gefügt und ist in Punkte Ernsthaftigkeit einfach vorangegangen.

Zurück zum Thema Älterwerden. Denn mein Hobby, Substanzmissbrauch (Mit Substanzen und mit der eigenen) betreibe ich, allen Alterserscheinungen zum Trotz ungeniert weiter. Kürzlich führte es mich dabei in die Kalkscheune. Da war ich früher mal, lange her, eigentlich damals eher wiederwillig und heute daher auch umso mehr. Bin da folglich nie sonst mehr gewesen. Aber wenn da gerade einige Freude feiern und man zufällig am Samstagabend gerade eingeswingt ist: Sei’s drum. Klar, die Musik nicht zu vergleichen mit den typischen Berliner Elektro-Bunkern. Eher zum Mitsingen, auf zwei Tanzflächen jedenfalls. Das Ambiente eher klassisch, ein Innenhof, der hätte auch in Zehlendorf-Mitte sein können. 11 Euro Eintritt. Doch die Leute: Plötzlich waren wir mal wieder die tendenziell jüngeren. Nur, dass die anderen Leute auf einmal nicht mehr alt waren, wie damals. Sondern geschmackvoll angezogen. Männer in Hemden und mit Lederschuhen, Mädels in Kleidern, auf hohen Schuhen, Stiefeln oder gar hohen Stiefeln und nicht so ausschauend, als kämen sie gerade aus dem Fitnessstudio und hätten vergessen, die Socken über den Knöchel zu ziehen. Es hat mir so gut gefallen, dass ich entgegen meiner Art, einigen Damen einfach Komplimente gemacht habe. Ich glaube, sie haben das sogar gar nicht als Anmache empfunden und sich echt gefreut. Alles in allem echt mein Ding, ich hatte einen guten Abend und kam recht beiläufig hier und da ins Gespräch, außerdem schön „abgetanzt“, wie man mal in den 90er sagte. Wenn das so ist, dann werde ich gerne älter.

Nun kann es gut sein, dass ihr, zumindest aus Gewohnheit, gegen die Kalkscheune und Ü30-Parties protestieren werdet. So ganz unverständlich finde ich das auch nicht. So oder so muss aber bald wieder gefeiert werden, erst recht wenn Ben* wieder zurück ist und wo ZuBu wieder ein Leben hat. Spätestens zwischen den Jahren. Zunächst werdet ihr allerdings damit rechnen müssen, dass der Vorschlag der Kalkscheune noch mehrmals fallen wird.

Donnerstag, 10. November 2016

Femme Fatale

Liebe Freunde,

es mag komisch klingen, aber ich entwickle mich immer mehr zum Feministen. Nun, mein Lieblingsthema als politischer Aktivist ist wohl noch immer der Kampf für die Liberalisierung von Suchtmitteln und gegen die Diskriminierung von Alkohol am Arbeitsplatz, der Öffentlichkeit und im ÖPNV. Der konsequente Wiederaufbau einer alten Berliner Stadtmitte. Nicht zu vergessen die politische Zukunft Südtirols...
Aber mal im Ernst, wer bliebe ruhig, hörte er die Sprüche eines seit heute designierten amerikanischen Präsidenten oder anderer Männer, die meinten, sie könnten sich wie Axt im Walde benehmen (Merke: Nicht wie der Axel im Walde!). So, wie es dessen politische Konkurrenten auch sagten: Derlei ist eine Beleidigung für alle anständigen Männer. So wie es eine Beleidigung für jeden Flüchtling ist, stellt man sie unter Generalverdacht, was z.B. Extremismus oder Sozialbetrug betrifft. Schwarze Schafe gibt es überall, doch fallen schon einige wenige in einer Gruppe von hellen Schafen ausgesprochen auf.

Ein wenig relativieren muss man natürlich schon. Wenn sich Herren, vielleicht auch unter dem Einfluss berauschender Mittel, vielleicht auch mal in Momenten leichter Wut bzw. Erregung, unter sich wähnen, ist der Tonfall freilich ein anderer als vor der Kamera eines Fernsehstudios (An dieser Stelle kommt dann immer der Spruch: "Ist bei euch Frauen ja auch nicht anders"). Trotzdem werden die wenigsten von euch derlei Umkleidekabinengespräche geführt haben. Die Wortwahl könnte ich mir jedenfalls nur beim Dirty Talk vorstellen, womit ich meines Erachtes für den Großteil der Männer spreche.

Dennoch wird manch einer von uns schon auch beobachtet haben: Gutaussehende, reiche, berühmte Männer oder solche, die viele dieser Eigenschaften von sich vereinen, können sich eine ganze Menge herausnehmen. Ich habe Jungs erlebt, die in Tanzlokalen die Mädchen an die Brüste fassen und sich jene dann dafür auch noch mit einer gemeinsamen Nacht bedanken. Selbst ein Monat im Liebesleben der Sportfreunde Stiller dürfte weitaus spannender als meines in den letzten zehn Jahren. Und wenn Ribhery, Robaldinho oder Ronald Mc Donald eine 20jährige mit nach Hause nehmen wollen, dann garantiere ich euch, dass sie dafür nicht mal fünf Stunden brauchen, ohne Kreditkarte. Keine Frage: Die archaische Vorgrammierung von Frauen, sich Sträke, Vermögen, Schutz bei Männern zu suchen ist, alle Emanzipation hin oder her, nach wie vor sehr ausgeprägt; so wie bei Männern die Suche nach Jugend und Schönheit, also evolutionär die Suche nach Fruchtbarkeit.
Anders gesagt: Männer wie Trump können aus einem nicht gerade kleinen Pool an Frauen wählen, selbst wenn sie selbst äußerlich nicht mehr die schönsten und jüngsten sind. Das empörende ist dabei nicht nur, dass sie damit vulgär prahlen, dies zu können, sondern dass sie auch noch nach all denen langen, die außerhalb ihrer Reichweite liegen, gegen deren Willen. Das ist in der Tat erniedrigend. Weil es nach einer Welt klingt, in der jede Frau "käuflich ist und nichts anderes als Wahre" (Dr. Simon Michaelis alias Rhymin' Simon). Da waren wir fast schonmal weiter.

Ich fühle mich deshalb seit neusten als Feminist, weil mir immer wieder auffällt, dass es soviele Breiche gibt, in denen hier einfach noch Missverhältnisse herrschen. Nicht, dass nicht unglaublich viel schon erreicht worden wäre. Und wenn viele Mädchen eben lieber Kindergärtnerinnen als Programmierinnen werden, dann dürfen sie sich eben nicht wundern, wenn sie später wenig verdienen. Man müsste hier wohl eher Fragen, woher die Präferenz kommt. Doch, zurück zum Thema, insgesamt bin ich der Meinung, dass es zuviele Bereiche der Ungleichheit noch gibt. Wie es jetzt im amerikanischen Wahlkampf gesagt wurde: An seinen Mädchen und Frauen erkennt eine Gesellschaft, wie erfolgreich sie ist. Geht es den Frauen gut, geht es auch den Männern gut.

Ein paar Beispiele:
Nachtbus, Dienstags, 1:00 Uhr. Wieviele Männer sitzen im Bus, wieviele Frauen? Und warum sind nur so wenige Frauen da? Etwa weil zur gleichen Zeit im Fernsehen GNTM läuft?
Ein Deutscher Mittelständler. 400 Mitarbeiter, 80% der Belegschaft männlich. Wieviele der Sekretärinnen sind männlich? Vom Geschlecht der Unternehmenslenkung will ich gar nicht erst sprechen.
Accelsios Billardabende. Nur heiße Ladies und Alkohol in Strömen Etwa weil ich so toll stoßen kann? Ok, Mr. Trump, sie dürfen jetzt wieder gehen.

Um zu verstehen, wie es zwischen Männern und Frauen im Großen und Ganzen steht, stelle ich mir manchmal die Rollen getauscht vor. Dass mir im Club in den Schritt gegriffen wird. Entweder es schüttelt mich dann, weil ich denke, wie entwürdigend das ist (hilfreich dabei, sich alleine zu denken, umringt von einer Gruppe betrunkener alter Engländerinnen, die alle zupacken, lachen und einen nicht rauslassen) oder ich mir eine süße Blonde mit viel Holz vor dem Schloss vorstelle, die mich dann in eine Ecke drängt, mit Küssen überschüttet und ich Armer dann zur Höchstform auflaufen muss - ehe ich merke, dass das offensichtlich eine Fantasie ist, die so eben nie passiert, sondern wenn überhaupt mit dem ersten Fall zu rechnen ist. Wo es dann zu Kölner Silvesternächten eben auch nicht mehr weit ist. Das macht mir klar, dass die Lebenswirklichkeit als Frau (vor allem als junge Frau) trotz aller Gleichberechtigung noch immer eine ganz andere ist als meine. Es macht mich wütend, auf alle Männer, die sich danebenbenehmen, was dazu führt, dass Mädels seltener in Clubs gehen, weil es unangenehm werden kann, was dann schließlich die Heilige Dreifaltigkeit ausbaden muss. Es macht ZuBu traurig, wenn "Männer nicht herangelassen werden" (Originalzitat, bezeugt), weil die Mädels meinen, es zieme sich (noch) nicht, richtig loszulegen. Es macht uns alle betroffen, wenn Frauen in der Wirtschaft ausgebremst oder auf ihr Aussehen reduziert werden, obwohl sie noch viel mehr auf dem Kasten haben und damit unser Gesellschaft viel Potential entgeht. Und es in allen Konferenzen netter gemischt ist. Sei es auch nur fürs Auge....

Was die Ergebnisse der amerikanischen Präsidentenwahl auf die Gleichstellung von Frau und Mann im Westen für Auswirkungen haben wird, werden wir sehen. De jure wird sich wohl nicht viel ändern, muss es ja auch nur noch auf wenigen Gebieten, hier ist der Westen ja schon weit. De facto rechne ich zumindest nicht mit Fortschritten, leider. Dass der Macho mit einem blonden Püppchen an seiner Seite gewinnen musste, sagt viel über die tatsächlich gelebten oder erträumten Rollenbilder einer Mehrheit der Menschen aus. Ein Positives hat es: Zumindest kann sich Deutschland weiterhin feiern, die mächtigste Frau der Welt an seiner Spitze zu haben. Da freut sich Feminist Accelsio.

Reisebericht Nummer 2 - Hawaii und Los Angeles

Guten Morgen Allerseits,
passend zur Schande des gestrigen Abends werde ich heute über die Vereinigten Staaten von Amerika, genauer gesagt die Bundestaaten Hawaii und Kalifornien, berichten:
Die Gebrüder Eckert machten sich also auf den Weg den 50. Bundesstaat der USA zu beehren. Dort angekommen wurden sie mit hinreißender Natur, gechilten Leuten und Bilderbuchwetter belohnt. Aloha und Mahalo dafür. Nach einigen Schnorchel- und einer Tauchexpidition im Pazifischen Ozean musste natürlich auch der Nationalsport, das Surfen, probiert werden. Dazu kann ich nur sagen, ich fange langsam an zu verstehen warum Leute so sehr darauf abfahren. Es macht einfach unglaublich viel Spaß und Surfer sind so mit die nettesten und besten Menschen denen ich je begegnet bin (Leser dieses Blogs stellen hierbei natürlich eine weiterhin unerreichte Referenz dar).
Da die restriktive Alkoholpolitik auf den Sonnenscheininseln dem Geschwisterpaar nicht in die Hände spielte musste Herr Ben* alleine Bier kaufen gehen und dies auf das angemietete Aartment schmuggeln. Dort wurde ein alt bewährtes Trinkspiel dem ansässigen TV-Program angepasst und sobald in den "FOX News" der Name "Trump" fiel musste geschluckt werden. Wenn der Moderator sich zu einem Trippel-Trump (der Name Trump dreimal hintereinander ohne ein anderes Wort dazwischen, also :"Trump, Trump, Trump!") hinreißen ließ, war die ganze Dose Bier fällig. Man glaubt es kaum, aber einen Abend kamen wir auf drei (!) Tripple-Trumps, jedoch alle von dem gleichen Moderator, der es wohl einfach sehr gut mit uns meinte. Die Zeit verging wie im Flug, wobei wir beim nächsten Thema wären:
Zwei Tage vor meinem geplanten Weiterflug Richtung Zentralamerika erreichte mich eine Mail von eDreams, der Onlineplattform auf der ich meinen Flug nach und von Maui buchte, es täte ihnen sehr leid, aber bei der Buchung des Rückfluges sein ein Problem aufgetreten (das Problem hierbei war, dass trotz Bestätigung kein Flug für mich gebucht wurde). Sämtliche Kontakt- und Klärungsversuche per Telefon und Mail blieben unbeantwortet und ich somit auf Maui. Zum Glück gibt es schlimmere Orte um ohne Weiterflug (Achtung Wortwitz) zu stranden. Die nächsten fünf Tage zog ich in ein Mehrbettzimmer in einem Hostel und versoff, verrauchte und versurfte die Zeit mit wundervollen Leuten. Wie herrlich! Eigentlich wollte ich gar nicht mehr weg, aber meine Leber und Lunge machten Freudensprünge als Halloween anstand und dadurch alle Betten auf der Insel ausgebucht waren.
Also hops ins Flugzeug und ab nach Los Angeles ins nächste Hostel. Dort ging es etwas (aber nicht viel) gesitteter zu und ich verbrachte sogar einen Abend alleine und ohne Bier. Nach ersten, nicht ganz so tollen Erlebnissen konnte mich die Stadt mit ihrem runtergekommenen Beach-Lifestyle aber doch noch für sich gewinnen.
Da ich ja aber nicht wieder nur am Strand chillen wollte, machte ich auch noch einen Tagesausflug in die tiefsten Abgründe des Hardcore-Kapitalismus, die "Universal Studios Hollywood". Neben einem Tagespass für 109 USD konnten dort auch First-Row-Tickets (an den Attraktionen nicht anstehen sondern erlaubterweise vordrängeln) für 179 USD und VIP Tagestickets für 379 USD erstanden werden. Der Vorteil von den VIP Tickets konnte ich leider nicht gänzlich ergründen. Ich vermute jedoch, dass man mit denen den kostümierten Comicfiguren ungestraft in die Eier treten darf. Es ist schon ziemlich frustrierend, wenn man 20 Minuten irgendwo angestanden hat, eigentlich als nächstes dran ist und dann so ein First-Row-Typ kommt und du ihn vorlassen musst. Mein abschließendes Urteil hierzu lautet: Geniale, meinerseits noch nie gesehene Attraktionen mit viel Liebe zum Detail, welche einen Tagespreis in Höhe eines Fusion-Tickets nicht rechtfertigen.
Die nächste Station lautet Costa Rica. Hierbei erhoffe ich mir landseitige Natur und eine Weiterführung des von mir inzwischen hoch geschätzten Hostel-Lebens. Ich werde berichten...

Korrektur zu Reisebericht Nummer 1 - Vancouver:
Ich habe im letzten Beitrag fälschlicherweise behauptet, es sei der 200. Blogeintrag gewesen. Mit ist später aufgefallen, dass in der Übersicht, welche die Basis dieser Aussage darstellt, einige nicht veröffentlichte Entwürfe mitgezählt wurden.

Freitag, 21. Oktober 2016

Reisebericht Nummer 1 - Vancouver

Wie versprochen werde ich hier von Reiseerfahrungen, für Außenstehende unlustigen Ankdoten und meist sinnfreiem, neu angeeignetem Wissen berichten. Das dieser erste Reisebericht zugleich den 200. Post in diesem Blog markiert soll dabei nicht unerwähnt bleiben. Well done!
Also zu Kanada lässt sich generell sagen, dass die Leute wirklich überaus freundlich sind, dass überall relativ unberührte Natur zu finden ist und es hier nicht wirklich viel allgemeine Themen gibt, worüber man sich als geübter reisender Deutscher aufregen könnte.
Kommen wir also ohne Umwege zu dem speziellen Thema nach welchem die Leser hier gieren. Dem Rausch. Hier zeigt sich ein stark nach Rauschmittel differenziertes Bild. So ist der medizinische Gebrauch von Cannabis erlaubt, man muss jedoch vorher einen Arzt aufsuchen und sich dazu beraten lassen. Ein Stoner, der wahrscheinlich einfach zu faul war dies zu tun, hat jedoch vor dem höchsten Kanadischen Gericht erklagt, dass man bei der Anmeldung in einer Abgabestelle von medizinischem Kannabis den Namen des Arztes, bei welchem man sich hat braten lassen, nicht nennen muss. Da auch keine schriftliche Bescheinigung vom Arzt vorgezeigt werden muss, bedeutet dies also Gras für Alle! Wie schön. Gleich am ersten Tag gingen wir also bei der "CannaClinic" vorbei, wo mein Bruder mit den Worten: "Hey Bro, how can I help you today?" begrüßt wurde. Da Fabi und seine Freunde ja ganz gerne mal einen smökern (in Kanada wird übrigens nur pur geraucht), hatte dies zur Folge, dass ich ungefähr die Hälfte meiner Aufenthalszeit in Kananda stoned war. (Hierbei handelt es sich nichteinmal um eine Übertreibung aus dramurgischen Gründen.) Good times! Mit anderen berauschenden Urlaubsfreuden sieht es dagegen etwas anders aus. Rauchen darf man eigentlich niergends, noch nicht einmal auf dem eigenen Ballkon (!) und alkoholische Getränke gibt es erst ab 19 und dann auch nur in einem speziellen Liquor Store und zu unverschämten Preisen. Zum Glück hatte Fabi die Stadt ja schon vier Monate erkundet und kannte somit für jeden Abend der Woche die beste Kneipe um sich abzuschießen. Ein besonderes Highlight stellte hierbei die "Canbies Bar", die jeden Dienstag ein großes Bierpong-Turnier ausrichtet, dar. Ohne es zu wissen, war ich bereits vor meiner Ankunft in einem deutsch-türkischen Team nahmens "Hells Angels" (wtf ?) angemeldet. Nicht ohne stolz kann ich berichten, dass wir dieses Turnier mit dem zweiten Platz (und nur einem Becher Rückstand im Finale) beenden konnten. Da hierbei 16 Teams antreten und es einige semi-professionelle Spieler gibt war das eine Leistung die Fabi in den 14 (!) vorherigen Teilnahmen nur einmal gelungen war.
Generell muss ich sagen, dass mein Bruder hier dem Familiennamen alle Ehre gemacht hat. Sein Party-Penthouse war unter diversen Sprachschulen bekannt und in vier Monaten sind immerhin fünf Abbmahnungen wegen ausufernder Partys ausgesprochen worden. Da diese aber einfach ignoriert wurden und die Schule die Jungs nicht rauswerfen wollte, hat das Haus jetzt einen eigenen Sicherheitsmann am Eingang bekommen. Auch sonst hat er das ganze ordentlich durchgezogen. Allein in den acht Tagen, die ich dort war, hat er zwei verschiedene Mädels klargemacht. Chapeau!
Nun geht es weiter nach Hawaii, wo der Fokus vermutlich etwas mehr auf Strand, Sonne und Tauchen statt Party liegen wird. Ich bin gespannt.

Mittwoch, 17. August 2016

Wahl-O-Mat

 Es ist mal wieder Wahlkampf. Die Plakate mit Menschen, die man nur alle paar Jahre zu genau dieser Zeit zu Gesicht bekommt hängen in den Straßen und in den Medien werden wieder verbale Endgleisungen und Stilblüten der um ihre Arbeitsstellen ringenden Elite unserer Stadt thematisiert.

Wer noch nicht entschieden ist, wem er am 18.9.2016 seine Stimme geben möchte, kann dabei auf die Empfehlungen des bewährten Online-Tests Wahl-O-Mat zurückgreifen. Obwohl ich für gewöhnlich keine Entscheidungsschwierigkeiten zu besitzen pflege, habe ich das getan - und sei es nur aus reiner Belustigung. Ohne dass man damit Rückschlüsse auf meine Wahlentscheidung treffen könnte, hier meine Ergebnisse, damit ihr wisst, wie man mich einschätzen könnte:

Nun ja, damit hatte ich nicht gerechnet, dass ich eine so hohe Übereinstimmung mit einer Partei für "nachhaltige Erneuerung" haben könnte, von der ich bis heute nicht wusste, dass sie überhaupt existiert.
Ihr wusstet dagegen immer, dass ich zum Teil unpopuläre, unbequeme Meinungen mein Eigen nenne. Genauso beantwortete ich auch die zehn Fragen des Wahl-O-Maten. Gerade wenn ich rieche, dass die Frage geeignet ist, einfach nur dem Volk den Mund zu reden, vollblumig Wohltaten zu versprechen, die viel Geld kosten, aber nur mäßig Nutzen stiften.

Beispielhaft dazu die Frage zum bezirksübergreifenden Schulbesuch von Kindern und Jugendlichen, welcher theoretisch ein tolles Mittel sein könnte, die soziale Durchmischung zu fördern. Oder wäre es nicht eine Idee, wenn die nachwachsenden potentiellen Kleinkriminellen des Weddings sich mit den Gentrifizier-Kindern des Prenzlauer Bergs mischen würden, um die einen zu entschärfen und die anderen einen Tick cooler zu machen?

Das sahen die Parteien allerdings anders. Stimmenfang kann so einfach sein. "Keine Partei vertritt die[se] Position".

Naja, ich bin kein Politiker und will es eigentlich auch nicht werden. Viele Fragen unserer Zeit, unserer schönen Stadt sind viel zu komplex, um sie auf zehn Fragen oder die eine Frage, "Was kostet's?", zu reduzieren. Aber bei Wahlen muss man sich eben entscheiden. Mal sehen, wie ich mich entscheiden werde.

So, genug prokrastiniert für heute. Ab jetzt wird konzentriert am Fortkommen der Energiebranche weitergearbeitet!

Quellen: Tagesspiegel.de, Zugriff: 17.8.2016

Freitag, 5. August 2016

Veränderungen

Meine Ferien in Berlin neigen sich schon fast wieder dem Ende zu. Die Zeit vergeht immer so schnell. Fast kein Abend, den ich nicht damit zugebracht hätte, lange nicht mehr zu Gesicht bekommene Freunde einmal wiederzusehen und meine Leber zu martern. Trotzdem viel zu wenig Party, es blieb meistens bei Trunk und Speis, und durchwachsenes Wetter. Doch ich will mich nicht beklagen, Ferien sind Ferien. Einfach schön.

Ihr werdet nicht leugnen, dass Zeiten sich ändern. Eine Woche frei im Hochsommer, das hätte wohl früher bedeutet, gemeinsam tagelang am See abzuhängen. Dieser Tage, mal abegesehen vom erwähnten Wetter, scheiterte jenes alleine daran, dass die meisten tagsüber arbeiten müssen. Ich war kein einziges Mal am See.

Auch in unseren Bezirken ändert sich viel. Vor einigen Tagen entdeckte ich verwundert diese Baulücke im Straßenbild der Chausseestraße. Ja, richtig, dort stand einmal ein zweigeschossiger (Alt-)bau mit der berüchtigten Hafenbar. Wunderschöne Suffabende mit schlechter Musik. Geschichte.

Ich tippe mal darauf, dass dort luxuriöse Eigentumswohnungen in Investorenarchitektur entstehen werden, von denen wir jetzt schon wissen, dass sie die Gegend weiter veröden und in zehn Jahren als optisch abgeschmackt empfunden werden. So dreht sich das Rad der Zeit weiter.

Heute wäre so ein Tag gewesen, der in dieser besagten Hafenbar hätte enden können, Freitags war immer der Schlagerabend. Keine Sorge, auch so gibt es genügend Feiermöglichkeiten!

Freitag, 1. Juli 2016

Die beste Zeit des Jahres

Was ist für euch die beste Zeit des Jahres?

Die Ferien? Weihnachten und die Tage zwischen den Jahren? Oktoberfest oder Karneval? Für Berliner: Die Trias Maifest-Karneval der Kulturen-Fete de la musique? Die Fusion bzw. das Feel-Festival?

Auch wenn es strenggenommen nur alle zwei Jahre eintritt, die Antwort kann natürlich nur lauten: Die Zeit der EM/WM. Zum einen sind die Emotionen, die der Fußball auslöst doch immer wieder eine helle Freude. Fußball, wenn man mit dem Herzen dabei ist, ist wie Glücksspiel mit Geldeinsatz, nur dass man permanent das Gefühl hat, als könne man das Ergebnis beeinflussen, welches sich da langsam am Bildschirm vor einem bildet. Im Falle des Tippspiels kann ich dazu nur bemerken, dass mein Geldeinsatz mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit weg ist.

Zum anderen ist der Fußball in einem Land, das fußballerisch zu den besten der Welt gehört, natürlich auch einfach ein großes kollektives Ereignis. Fast jeder, der etwas zu den Spielen sagen kann, nie ist es auch auf der Arbeit leichter, mit Kollegen Gespräche zu führen. Autokorsos und Fanmeilen haben selbst unter Eindruck einer abstrakten Terrorgefahr definitiv ihren Reiz. Mit Freunden, wo auch immer, Fußball zu schauen, das ist wahrhaft immer ein Fest.

Hinzukommt, dass auch generell diese Zeit eine sehr reizvolle ist. Die Tage sind lang und hell wie das ganze Jahr nicht, die Temperatur selbst bei schlechtem Wetter stets angenehm, alles ist grün und dicht. Zwei ganze lange Sommermonate liegen noch vor uns. Ich habe noch viele Ferientage vor mir. Die richtig heißen Tage, ohne Kristallweißbier unerträglich, kommen noch.

Leider bringt diese Zeit auch immer mit sich, jedenfalls solange keine richtigen Ferien sind, das irre viel los ist. Ich bin seit drei Wochenenden immer unterwegs, auch das nächste werde ich unterwegs sein. jAm hat eine Hochschwangere zuhause, Ben* rockt die Fusion (zum Glück, denn nächstes Jahr soll sie ausfallen!) und ZuBu muss Geld ranschaffen. In einer Woche jedoch rocken wir wieder zusammen, zelebrieren den Sommer und unsere Überlegenheit. Hipp, Hipp, Hurra!

Freitag, 10. Juni 2016

Tinderella



Mittlerweile ist es einige Jahre her, dass ich eine verhängnisvolle Wette schloss, körperlich und geistig ausgezehrt nach einer anstrengenden Harzwanderung. Seinerzeit verpflichtete ich mich in einer Wernigeroder Gaststätte, drei junge Fräulein bzw. Frauen -denn, dass sie unbedingt jung sein müssten, hatte eigentlich keiner gesagt- zu treffen via Online-Kennenlernportalen, wenn im Gegenzug Ben* das Gaydar bei sich auf dem Handy nutzen würden. Im Grunde waren die Wettbedingungen gar nicht besonders definiert, es boten sich Schlupflöcher zuhauf. Doch getreu der Juristerei, dass bei Vertragslücken immer im Geiste des Vertrages zu entscheiden sei, will ich mal nicht so tun, als wäre alles ungültig und vergessen. 

Nun ist Online-Dating nicht so wirklich mein Ding. Klar, habe ich schonmal mit unbekannten Mädels gechattet, da bin ich wohl nicht der einzige hier, aber richtig Flamme gefangen habe ich dafür nie. Zu unpersönlich, zu unreal, zu notgeil. Angemeldet hatte ich mich damals dann allerdings schon, um der Wette gerecht zu werden. Ich war allerdings ziemlich wenig aktiv auf dem Online-Portal, Parties sind eben spannender. Dort kann bzw. könnte man die Mädels im Zweifel auch schneller küssen.
Danach war ich in Schweden und ab dann hätte ein online verabredetes Date mit einem Fräulein ernsthafte Konsequenzen nach sich gezogen. Somit schien die Wette hinfällig.

Die Ereignisse des letzten Herbstes änderten die Sachlage wieder gewaltig. Zunächst dachte ich gar nicht mehr an die alte Wette, doch je länger die unsägliche Situation andauerte, desto mehr musste ich über Alternativen nachdenken. Zu Beginn des Jahres 2016 schließlich fasste ich mir ein Herz und legte mir einen Online-Dating-Zugang zu.

Man muss dazu sagen, dass sich die Zeiten mittlerweile geändert haben. War Kennenlernen im Netz um die Jahrtausendwende noch ein sicheres Zeichen von moralischem Verfall und menschlichem Versagen, ist es inzwischen sogar fast schon en vogue, seine Aktivität auf diesem Feld zu betonen. Großen Anteil daran haben aber nicht nur Portale wie Elitepartner oder Parship, die mittlerweile sogar Fernseh-Werbung schalten, sondern eine kleine, simple, winzige App, die ein paar Amerikaner sagenhaft reich gemacht hat: Tinder.

Ich glaube, die Applikation ist mittlerweile derart bekannt, dass ich mir eine Beschreibung jener sparen kann. Getreu dem Motto: "Ich bin nicht auf Elitepartner, weil dort nur Singles mit Niveau sind", meldete ich mich schließlich auch an.

Das Programm ist wirklich spitze und hat einen großen Suchtfaktor. Wisch hier, wisch da, ständig neue Frauen, die in der Nähe sind. Lustige Sprüche, schöne Urlaubsbilder, hübsche Gesichter. Es schien niemals so einfach, Mädels kennenzulernen. Die Betonung liegt allerdings auf scheinen. Denn mit einem mehr oder weniger ausgegorenen Profil musste ich schon bald feststellen, dass die Matches ausblieben. Jene sind Grundvoraussetzung, um mit den schönen Geschöpfen da draußen Kontakt aufnehmen zu dürfen. Die Beobachtungen in Kürze:


  • Seit Jahresbeginn habe ich vielleicht 30 Matches gehabt. Geht man davon aus, dass nur die Hälfte der Damen auch auf meine netten Nachrichten antworten, macht das 15 Kontakte. Bei einer angenommenen Benutzung alle zwei Tage ist das eine katastrophale Quote.

  • Komischerweise gab es kaum Matches in Berlin, wo doch dort viel mehr potentielle Partner leben als z.B. in Westfalen. In Berlin kann man sich zwar länger durch Tinder klicken als der Akku reicht, aber einen Match schien mir das auch nicht zu bescheren. Die meisten Matches hatte ich leider in Paderborn.
  • Hübsche Mädchen schienen mich nie in Erwägung zu ziehen. Insgesamt würde ich von den 30 Matches vielleicht bei drei Fräuleins sagen, dass ich sie wirklich anziehend fand. Mit nur einer davon habe ich ein wenig geschrieben. Das es in allen drei Fällen nicht weiterging, lag wohlgemerkt bestimmt nicht an mir.

  • Es gab ein einziges Treffen. Das war zwar echt nett, aber -ihr kennt die Geschichte- die Dame wollte verschärft mit mir Saufen. Ich hätte Lust gehabt, man weiß ja, was da so passieren kann, aber musste am nächsten Tag bei der Arbeit präsentieren. Nichts zu machen. Das wiederum fand sie blöd. Es sollte wohl nicht sein.

  • Die Möglichkeit, bei Tinder einen kleinen Text "über mich" zu schreiben, ist zwar nett, aber vollkommen irrelevant. Ich habe es mit allem versucht: Gar kein Text, ehrliche Beschreibung, Ironie, witzige Sprüche ohne Inhalt oder einfach nur harte Fakten. Zieht alles nicht.

Mittlerweile bin ich soweit: Entweder der Algorithmus hat sich gegen mich verschworen oder ich sehe einfach nicht gut genug für die oberflächlichste App der Welt aus. Für ersteres spricht mein notwendiger Fake-Facebook-Account mit nur einem Freund, das könnte auch Tinder verdächtig vorgekommen sein. Für zweites der Besuch meines Vetters vor Kurzem. Während ich ihm mein Tinder-Leid klagte, fuhr er bei jedem zweiten Wisch einen Match ein. Es war nicht zu fassen.

So oder so: Die App ist inzwischen einfach nur noch frustrierend. Sie zeigt einem, was man alles anscheinend nicht haben kann. Ich gebe ihr noch ein bisschen. Aber entschieden habe ich bereits: Mein Ding ist Offline-Dating und Sprechen. Nicht bloß Selfies ins Netz stellen und hoffen, dass irgendwer in 20km Umkreis sie schön findet.